Schreibwerkstätten beim Hausacher Lese-Lenz
Kurator José F. A. Oliver präsentiert "Wortwerk" 2016
Hausach (cao). Als in der Aula der Graf-Heinrich-Gemeinschaftsschule am Montag einige Werkstattteilnehmer ihre Texte aus dem neunten "Wortwerk" vorlasen, wurde erneut gezeigt, wie bedeutend der Hausacher Lese-Lenz ist und Worte auch aus jungen Gedanken bewegen können. Die angebotenen Schreibwerkstätten für Kinder und Schüler, vom Kindergarten bis hin in die Oberstufe, sind längst ein wichtiger Bestandteil des Hausacher Literaturfestivals. Sie bieten vielfältige Abwechslung und ermöglichen das Eintauchen in Sprache und Worte.
Das "Wortwerk" ist die Publikation der Ergebnisse aus den Erzähl- und Schreibwerkstätten, die während des Lese-Lenz' 2016 für Schüler der Graf-Heinrich Gemeinschaftsschule Hausach-Wolfach, der Kaufmännischen Schulen, des Robert-Gerwig-Gymnasiums und des Kindergartens St. Barbara, aber auch für weitere, interessierte Jugendliche und Erwachsene aus Hausach und der Umgebung durchgeführt wurden.
"Was Sie heute in Händen halten, sind die Ergebnisse ganz unterschiedlicher Schreib-Choreographien und deren Inhalte", betonte Lese-Lenz Kurator José F. A. Oliver. Es habe beim Lese-Lenz 2016 zwei Ansätze für die Werkstatt-Entwürfe und Planungen gegeben. "Zum einen das klassische bis dato erprobte Format des Hausacher Lese-Lenz, dass drei Tage lang intensiv in einer überschaubaren Gruppe von Schülern unter der Anleitung verschiedener Schriftsteller an Texten geschrieben wird, zum anderen die neue Ausrichtung einiger Werkstätten, die sich über mehrere Wochen hinweg den Schreibaufgaben gestellt hatten", erklärte Oliver. Damit bleibe der Lese-Lenz auch in dieser Hinsicht lebendig und entwickle sich von Jahr zu Jahr weiter. "So etwas kann nur funktionieren, wenn viele daran teilnehmen", betonte Bürgermeister Manfred Wöhrle bei der Präsentation. Für ihn sei das "Wortwerk" mit den Texten aus den Schreibwerkstätten eines der wichtigsten Bücher.
Bereits am vergangenen Sonntag startete der 20. Hausacher Lese-Lenz mit vier Ausstellungen. Unter dem Titel "Metropolen" sind bis 14. Juli in Hausach, der "Literaturhauptstadt des ländlichen Raumes" abwechslungsreiche Veranstaltungen geboten. Auch die Erzähl- und Schreibwerkstätten wird es wieder geben.
Unterschiedliche Herangehensweisen und Umsetzungen werden aufgezeigt und zum Schreiben motiviert. So bieten Tilman Rau und Yves Noir eine Werkstatt für journalistisches Schreiben und Fotografie an. Hier haben Schüler die Möglichkeit, in die Rolle von Journalisten zu schlüpfen.
Die Schreibwerkstatt "Literarische Gehversuche zu den Wissenschaften" mit Zehra Cirak beschäftigt sich mit Kunst und Text im Dialog. Dies geschieht anhand der 27 in einigen Hausacher Schaufenstern ausgestellten Kunstobjekte, die allesamt "wissenschaftliche Stühle" sind.
Wie Kreativität funktioniert, sie sich definiert und sich die Definition umsetzen lässt, zeigt Selim Özdogan in seiner Schreibwerkstatt. Akos Doma wird mit kleinen Fingerübungen bis hin zu kurzen Erzählungen und Gedichten die Freude am Schreiben, die Lust am Erzählen aus der eigenen Phantasie heraus wecken und ein entspanntes Verhältnis zur Sprache und Literatur entwickeln helfen.
"Lauschen, zuhören, mit Tönen spielen", heißt es außerdem in der "Ohrenspitzer"-Werkstatt von Victoria Agüera Oliver de Stahl für die jüngsten Teilnehmer aus dem Kindergarten Sternschnuppe.
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