Problem große Seelsorgeeinheiten
Katholische Pfarrer gesucht
Mittleres Kinzigtal/Harmersbachtal (cao). Dass sich ein katholischer Pfarrer "nur" einer Gemeinde widmen kann, das gibt es immer seltener. Inzwischen sind es oft ganze Seelsorgeeinheiten, die über Germarkungsgrenzen hinausgehen und ein Hin- und Herpendeln unabdingbar machen. Gleichsam wird es immer schwerer, Pfarrer zu finden, die nicht mehr nur eine Pfarrei leiten wollen, sondern sich für eine Seelsorgeeinheit zur Verfügung stellen.
Im Mittleren Kinzigtal gibt es mehrere solcher Zusammenschlüsse. Überall verfügen die Gemeinden über lange und ganz eigene Traditionen. Nun ergänzen sie sich gegenseitig. In der Seelsorgeeinheit Haslach im Kinzigtal sind die Gemeinden Fischerbach, Haslach, Hofstetten, Mühlenbach, Steinach und Welschensteinach zusammengeschlossen. Die Seelsorgeeinheit an Wolf- und Kinzig besteht aus den Gemeinden Sankt Laurentius Wolfach, Sankt Romanus in Sankt Roman sowie Sankt Bartholomäus und Sankt Marien, beide in Oberwolfach.
Seit Herbst 2009 bilden die fünf Pfarrgemeinden Sankt Symphorian in Zell am Harmersbach, Sankt Gallus Oberharmersbach, Sankt Ulrich Nordrach, Sankt Blasius Biberach und Sankt Mauritius in Prinzbach die Seelsorgeeinheit Zell am Harmersbach.
Aktuell ist die Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg in aller Munde, denn dort wird nach einem neuen Pfarrer gesucht, nachdem Pfarrer Gerhard Koppelstätter im Oktober in seinen wohlverdienten Ruhestand ging. Flächenmäßig ist die Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg mit ihren Pfarreien in Hausach, Hornberg mit Gutach und Niederwasser eine der größten im Dekanat Offenburg-Kinzigtal und zählt rund 6.000 Katholiken. Der letzte Schritt in Form der Zusammenführung gab es am 1. Januar 2014. Aus der Seelsorgeeinheit wurde vor knapp vier Jahren die Kirchengemeinde Hausach-Hornberg.
Schon Ende September ist von der Erzdiözese Freiburg die Stelle für den neuen Seelsorger ausgeschrieben worden, berichtet der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ottmar Hiller. "Leider hat sich niemand darauf beworben", bedauert er auf Anfrage der Stadtanzeiger-Redaktion. Sukzessive werden nun bestimmte Pfarrer angesprochen, die für die Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg geeignet wären. Noch in dieser Woche will Hiller erneut beim Ordinariat nachhaken, ob sich etwas getan hat. Ständig bleiben der Hausacher Ottmar Hiller und der stellvertretende Vorsitzende Alfredo Sanchez aus Hornberg am Ball. Auch persönlich wurden die beiden im Ordinariat schon vorstellig und unterbreiteten dort ihre Vorstellungen, denn "es muss mit dem neuen Pfarrer schon passen".
"Die Mitarbeiter dort sind sehr offen", betont Ottmar Hiller und er ist sich auch ganz sicher, dass ein neuer Pfarrer für die Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg gefunden wird: "Es steht nicht zur Diskussion, dass wir keinen bekommen. Bis zur neuen Besetzung ist es nur eine Frage der Zeit."
Bis dahin werden die seelsorgerischen Belange von Pfarrer Christian Würtz aus Gengenbach und Pfarrern aus den umliegenden Seelsorgeeinheiten übernommen.
Als Pfarradministrator muss Christian Würtz, der eigentlich Pfarrer der Seelsorgeeinheit Vorderes Kinzigtal ist, die Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg mitverwalten. Auch Pfarrer Alfred Haas vom Team der Seelsorgeeinheit Zell am Harmersbach springt als inzwischen pensionierter Priester immer wieder ein. "Alle haben ihre eigene Seelsorgeeinheit zu verwalten", weiß auch Ottmar Hiller von der derzeitigen Ausnahmesitutation und ist dankbar für deren Arbeit in der Überbrückungszeit.
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