Deutsche Waldtage in Hausach
Fortwirtschaft und Klimaschutz im Blick

Jerg Hilt Geschäftsführer Forstkammer (v. l.), Johannes Fechner MdB (SPD), Sarah Schweizer MdL (CDU forstpol. Sprecherin), Matthias Bauernfeind AR Vorsitzer FVS, Reinhold Pix MdL (Grüne, forstpol. Sprecher), Frank Bonath MdL (FDP), Joachim Prinzbach Vorstand FVS, Bernhard Bolkart BLHV Präsident | Foto: FVS
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  • Jerg Hilt Geschäftsführer Forstkammer (v. l.), Johannes Fechner MdB (SPD), Sarah Schweizer MdL (CDU forstpol. Sprecherin), Matthias Bauernfeind AR Vorsitzer FVS, Reinhold Pix MdL (Grüne, forstpol. Sprecher), Frank Bonath MdL (FDP), Joachim Prinzbach Vorstand FVS, Bernhard Bolkart BLHV Präsident
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Hausach (st) „Die nachhaltige und pflegliche Waldbewirtschaftung hilft bei der Entwicklung klimastabiler Bestände beständig CO2 speichern. Gleichzeitig gewinnen wir damit einen nachwachsenden und klimafreundlichen Rohstoff, der besonders im ländlichen Raum eine wichtige wirtschaftliche Grundlage bildet.“ Das sagte Matthias Bauernfeind, Aufsichtsratsvorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald eG (FVS), am 15. September 2023 gegenüber Vertretern aus Lokal-, Landes- und Bundespolitik sowie Medien anlässlich einer Informationsveranstaltung im Rahmen der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiierten Deutschen Waldtage in Hausach im Kinzigtal.

Die 40 Teilnehmer konnten sich vor Ort ein Bild von moderner Forstwirtschaft machen. Gezeigt wurden die maschinelle Waldarbeit und die Verladung von langen Baumstämmen. „Hochtechnisierte Arbeitsverfahren und der schonende Umgang mit dem Wald sind keine Gegensätze“, betonte Joachim Prinzbach, Vorstand der FVS. Die planmäßige und pflegliche Bewirtschaftung diene dem Schutz von Ökosystem und Arbeitern: „Das oberste Ziel ist die Gestaltung klimastabiler, gemischter und naturnaher Wälder.“
Das geerntete Holz bilde die Grundlage für vielfältige Verwendungen in den überwiegend regionalen Holz- und Sägewerken.

Regionale Wertschöpfung

Beispielhaft für die regionale Wertschöpfung durch kurze Wege sei das Sägewerk Streit. Klaus Henne, der das Unternehmen in fünfter Generation leitet, führte die Teilnehmer durch den Betrieb in Hausach, in dem das Nadelholz aus den umliegenden Wäldern zu jährlich rund 200.000 Kubikmeter Schnittholz verarbeitet wird. „Unsere Produkte sind die Voraussetzung für die Schaffung des bei uns dringend benötigen Wohnraums“, sagte Henne. Durch den vermehrten Einsatz von Holz könne die Klimabilanz des Bausektors verbessert werden. Den öffentlichen Bauträgern komme hier eine wichtige Vorbildfunktion zu. „Hier besteht aus unserer Sicht noch Handlungsbedarf“, so Klaus Henne.

Die öffentliche Hand sei auch gefordert, damit Wald und Holz auch in Zukunft einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können. „Die Wälder im Klimawandel zu erhalten ist eine Jahrhundertaufgabe für Waldbesitzer und Förster“, betonte Jerg Hilt, Geschäftsführer der Forstkammer Baden-Württemberg. „Dass der Bund ausgerechnet jetzt wichtige Fördermittel in diesem Bereich kürzen will, ist für uns daher völlig unverständlich“, so Hilt. „Wenn unsere Wälder auch in Zukunft noch als Wasserspeicher, Luftfilter und Erholungsraum zur Verfügung stehen sollen, dann müssen diese Programme dauerhaft finanziert werden.“

Was ist FVS?

Die Forstwirtschaftliche Vereinigung Schwarzwald eG (FVS) ist als genossenschaftlicher Zusammenschluss von über 50 Forstbetriebsgemeinschaften sowie kommunalen und privaten Forstbetrieben hinsichtlich Fläche und Vermarktungsvolumen einer der größten forstlichen Zusammenschlüsse in Deutschland. Als professionell geführtes Unternehmen von Waldbesitzern für Waldbesitzer erbringt die FVS ein breites Dienstleistungsportfolio von forstlichen Betriebsarbeiten bis hin zum Holzverkauf.

Die Forstkammer Baden-Württemberg vertritt die Interessen der 240.000 privaten und 1.000 kommunalen Waldbesitzer. In deren Eigentum sind drei Viertel der Waldfläche von Baden-Württemberg, insgesamt über eine Million Hektar. Mit 38 Prozent Waldanteil, das entspricht 1,4 Millionen Hektar, an der Landesfläche zählt Baden-Württemberg zu den waldreichsten Bundesländern. Die Bäume in Baden-Württemberg binden jährlich rund 13 Millionen Tonnen CO2 und sind damit äußerst wichtig für ein gesundes Klima.

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