Hausach und Partnerstadt Arbois sind eng verbunden
Die deutsch-französische Freundschaft wird seit 1974 herzlich gepflegt
Hausach (cao). Inmitten der farbenfrohen Landschaft des französischen Juras liegt Arbois. Der kleine Weinort ist längst mehr als "nur" eine Partnerstadt von Hausach. Innige Freundschaften bestimmen die enge Verbundenheit, die seit mehr als 40 Jahren besteht. Angela Menke, Vorsitzende des Arbeitskreises für Partnerschaftsangelegenheiten, gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn sie von Arbois erzählt: "Für mich ist das eine zweite Heimat mit vielen guten Freunden."
Als vor drei Jahren die 40-jährige Partnerschaft mit Arbois in Hausach gefeiert wurde, arbeitete ihr Vorgänger Helmut Datz die vier Jahrzehnte in einer Chronik auf. Schon vor der offiziellen Besiegelung gab es Verbindungen in das Städtchen im Jura. Freundschaften bestanden längst, denn bereits seit Beginn der 1960er-Jahre wurde ein Schüleraustausch organisiert. Als dann am 10. April 1973 ein Brief aus Arbois bei der Stadt Hausach einging und eine offizielle Delegation nach Arbois reiste, um sich dort die künftige Partnergemeinde anzusehen, stand der Städtepartnerschaft endgültig nichts mehr im Wege. Am 26. Oktober 1974 kam es zum Zusammenschluss. Eine enge Verbindung besteht hauptsächlich zwischen den Vereinen und Privatpersonen. Bis heute gibt es auch den Schüleraustausch mit Arbois. Immer, wenn es in Hausach etwas zu feiern gibt, sind die Freunde aus Arbois dabei – oder die Hausacher in ihrer Partnerstadt gern gesehene Gäste. Die Vereine tauschen sich aus. Legendäre Boule-Turniere und Fußballspiele fanden statt und immer wieder ist die enge Verbundenheit zu spüren, wenn es interessante kulturelle Begegnungen gibt.
Angela Menke hofft bald auf "Junges Blut", sie selbst ist seit 1983 im Arbeitskreis, der damals noch Partnerschaftsausschuss hieß. "Wenn die Leute bei Veranstaltungen mitmachen, sind sie immer voll des Lobes", so Menke. Oft gebe es aber Berührungsängste wegen der Sprache, bedauert sie. Doch die Vorsitzende will sich aus Überzeugung nicht einfach entziehen: "Ich glaube an ein Europa der menschlichen Begegnungen, mehr als an große Reden und Beschwörungen der Politiker."
"In diesem Jahr feiert man in Arbois auch die 30-jährige Partnerschaft mit Douroula", erinnert sie. Was mit einem Schülerprojekt des Robert-Gerwig-Gymnasiums (RGG) begann, aufgebaut auf die damals schon bestehende Partnerschaft Arbois-Douroula, entwickelte sich zu einer einzigartigen Hilfsaktion und löste eine Welle der Solidarität aus. Seit 2008 ist die Unterstützung verschiedener Bildungsprojekte in der Kommune Douroula in Burkina Faso offiziell. So lange gibt es auch den "Wir für Burkina e.V." in Hausach. "Die Verbindung mit Hausach besteht leider nur über unseren Verein und der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Hausach der mitfahrenden deutschen Jugendlichen vom RGG", erklärt Angela Menke. Eine Städtepartnerschaft zwischen Hausach und Douroula würde einiges erleichtern, allein was EU-Fördergelder anginge.
"Natürlich läuft so eine Partnerschaft nicht wie die mit Arbois. Es würden keine gegenseitigen Besuche der Gemeinderäte stattfinden. Dazu fehlt in Afrika das Geld. Das ist auch nicht nötig", findet Menke. Der neue Bürgermeister von Douroula – 2015 noch Schulverwaltungsbeamter –, der Präfekt der Region sowie zwei Vertreter der Krankenstation Douroula waren bereits in Hausach. Bürgermeister Manfred Wöhrle und eine städtische Delegation empfingen die Burkinesen auf dem Rathaus und luden zu Ausflügen in die Region ein. "Sie wurden privat eingeladen und auch privat bezahlt", berichtet Angela Menke. "Das Kennenlernen wäre also schon geschehen."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.