Frühe Betreuung von Kleinkindern
Anspruch auf einen Kitaplatz

Ein gemeinsames Frühstück gehört in der Kita dazu. | Foto: cao
  • Ein gemeinsames Frühstück gehört in der Kita dazu.
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Hausach (cao). Es wuselt im Gang, lautes Lachen ist zu hören, hier wird gesungen, dort gespielt – für die Schützlinge des Hausacher Kindergartens St. Barbara ganz normaler Kindergartenalltag. Ein Stockwerk höher ist es viel ruhiger. Oben, in der Krippe, sind die Kleinkinder im Alter zwischen einem und drei Jahren untergebracht, denn seit dem 1. August 2013 haben Kinder ab einem Jahr laut Bundesgesetz Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

Obwohl auch bei den Jüngsten gesungen und gespielt wird, geht es in der Krippe leise und heimeliger zu. Eine liebevolle und sinnesreiche Umgebung in der sich die Kinder wohlfühlen, wurde im Kindergarten St. Barbara bereits ein paar Monate bevor das Gesetz in Kraft trat geschaffen. "Kleinkinder haben andere Bedürfnisse und ein ganz anderes Spielverhalten als Kindergartenkinder", erklärt Kindergartenleiterin Ines Benz. Neben den Gruppenräumen sind kuschlige Schlafsäle eingerichtet, dort halten die Krippenkinder ihren Mittagsschlaf ab. Zwischendurch ist Spielen und Entdecken angesagt. Es gibt genügend Möglichkeiten, um sich zu beschäftigen. Die Erzieherinnen sind in einer Kleinkindgruppe wichtige Bezugspersonen. „Es ist ein ganz anderer Tagesablauf als im Kindergarten unten“, beschreibt Ines Benz. Noch seien die Kinder in der Erprobungsphase. Vertrauen würde aufgebaut, zudem „Heimat, Liebe und Geborgenheit“ vermittelt. Die Welt werde mit allen Sinnen erfahren und entdeckt. "Das Lernen im Alltag ist wichtig, die Selbstständigkeit im täglichen Tun wird gefördert."

Auch noch vier Jahre nach der Gesetzesvorgabe bestätigt sich, wie nötig und wichtig der Schritt war, den die Stadt Hausach, wie alle anderen Gemeinden und Städte übrigens auch, damals gehen musste. "Auf das Jahr hin gesehen sind alle 20 Kita-Plätze belegt, es gibt sogar schon eine Warteliste", rechnet Ines Benz vor. "Zu Beginn gab es weniger Kinder, die einen Krippenplatz brauchten. Das Angebot regelte die Nachfrage", bestätigt sie. Mit früheren Zeiten sei das überhaupt nicht mehr zu vergleichen. "Heutzutage sind viele Großeltern noch rüstig und berufstätig."
Chancengleichheit für Kinder werde hier gelebt. "Vieles hängt davon ab, wie gutsituiert die Eltern sind. Diejenigen, die keinen so guten Zugang zur Bildung haben, bekommen diese hier vermittelt", wird die Kindergartenleiterin dann ernst und stellt sofort klar: "Das Elternhaus ist wichtiger", sieht sie Krippe und Kindergarten "eher begleitend". Es sei hier eine ganz andere Art mit den Kindern umzugehen. "Wir sind Impulsgeber, Brückenbauer und das auf einer ganz anderen Ebene, als zu Hause bei Eltern und Familie." Die Kinder könnten dies durchaus unterscheiden.

Gut aufgehoben sind die Schützlinge in der Kita aber allemal. "Die Frauen hier sind gut ausgebildet. Eine Ausbildung zur Fachkraft für die unter Dreijährigen ist eine ganz andere als die für Kindergartenkinder", so Ines Benz. In der Kita sei der Kontakt näher, da werden Windeln gewechselt und die Kleinen schlafengelegt.

Einer der Kleinkinderbuben ist der 20 Monate alte Simon Haas. Die Kita besucht er regelmäßig seit er ein Jahr alt ist. "Wir haben das Gefühl, dass es ihm sehr viel bringt. Er entwickelte sich motorisch besser. Auch vom Sozialverhalten her, hat Simon schon viel gelernt", bestätigt seine Mutter Anja Haas. Sie ist genauso wie ihr Ehemann Roman Haas berufstätig. "Wir wollen ihn einfach früher fördern", sagen beide. Sie sind sehr zufrieden mit der Einrichtung. Besonders gefällt ihnen, dass ihr Sohn den Umgang mit anderen Kindern lernt. "Er weiß sich durchzusetzen, aber auch Rücksicht zu nehmen."

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