Leserbrief
Diskriminierender Stadthallen-Eingang für behinderte Menschen
In Bezug auf die Platanen-Diskussion vor der Haslacher Stadthalle hat Dieter Gawron aus Biberach der Redaktion folgenden Leserbrief zugesendet:
"Seit langer Zeit verfolge ich die Diskussion um die Platanen vor der Stadthalle und finde es unmöglich, dass die Stadt Haslach nun ihre Sorge um behinderte Mitmenschen für ihre unglaubliche Fällaktion vorschiebt. Ich hatte vor Jahren einen schweren Motorradunfall und war über eineinhalb Jahre auf den Rollstuhl angewiesen. Während dieser Zeit besuchte ich mehrere Veranstaltungen in der Stadthalle und fühlte mich durch den Seiteneingang für Rollstuhlfahrer nie diskriminiert. Viele Stadthallen, zum Beispiel in Lahr und Kehl, verfügen über einen Seiteneingang. Vielmehr fühle ich mich nun durch die Begründung die Platanen müssen wegen eines behindertengerechten Zugangs gefällt werden diskriminiert.
Unglaublich, hier wird auf dem Rücken behinderter Menschen eine politische Diskussion geführt. Wenn die Stadt Haslach etwas für behinderte Menschen machen möchte, sollte sie mal die Innenstadt Behinderten gerecht gestalten.
Als Rollstuhlfahrer ist es äußerst unangenehm und sehr anstrengend über dieses holprige Kopfsteinpflaster geschoben zu werden. Zum Teil ist es auch schmerzhaft über jeden einzelnen Stein zu holpern. Für ältere Menschen mit Rollator ist es schier unmöglich, sich in der Stadt zu bewegen, da dies sehr uneben und die Sturzgefahr sehr groß ist. Der Stadtrat sollte seine Samstagseinkäufe in der Innenstadt einmal mit einem Rollstuhl bewältigen. Hier würden Sie sehr schnell merken, wo die wirklichen Probleme behinderter Menschen in Haslach sind."
Anmerkung der Redaktion: Leserbriefe geben alleine die Meinung der Schreiber wieder.
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