1997 riefen Herbert Himmelsbach und Sören Fuß die Haslacher KZ-Gedenkstätte "Vulkan" ins Leben
"Vergessen können Sie diese qualvolle Zeit Ihres Lebens nicht, höchstens vergeben"

Die Gedenkstätte liegt in der Nähe der ehemaligen Deponie "Vulkan" zwischen Haslach und Mühlenbach. Die Abzweigung ist an der B 294 ausgeschildert.  | Foto: Archiv Gedenkstätte Vulkan
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  • Die Gedenkstätte liegt in der Nähe der ehemaligen Deponie "Vulkan" zwischen Haslach und Mühlenbach. Die Abzweigung ist an der B 294 ausgeschildert.
  • Foto: Archiv Gedenkstätte Vulkan
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Haslach (bos). "Man ist nicht nur verantwortlich für das, was man tut, sondern auch für das, was man geschehen lässt." Passender als mit diesem Zitat von Roman Herzog hätte man die Inschrift für das Mahnmal an der KZ-Gedenkstätte Vulkan in Haslach nicht wählen können. Ins Leben gerufen wurde sie 1997 von dem damaligen Stadtrat Sören Fuß und Herbert Himmelsbach, der dem Gremium noch heute beisitzt.

Die Gedenkstätte erinnert an 1.700 Häftlinge, die in den Kriegsjahren 1944/45 in den drei Haslacher Lagern »Sportplatz«, »Kinzigdamm« und »Vulkan« geschunden und zur Zwangsarbeit gezwungen wurden. Während des zweiten Weltkrieges sollten die Produktionsstätten mehrerer Rüstungsfirmen in unterirdische Bergwerksstollen verlegt werden. Diese bestanden, da in Haslach seit 1911 das harte Gestein Amphibolit abgebaut wurde. Zwangsarbeiter sollten nun den Ausbau der Stollen voranbringen.

Viele der Häftlinge überlebten diese Strapazen nicht. Außer einem Ehrengrab auf dem Haslacher Friedhof und einer Gedenktafel an einer der ehemaligen KZ-Baracken erinnerte lange Zeit nichts an die Leiden der Opfer. Dies änderte sich 1997. Kurz zuvor war eine Gruppe Höhlenforscher auf das Stollensystem und die damit verbundene Lagergeschichte aufmerksam geworden und wollte es begehbar machen. Ihr Vorhaben stellten sie im Stadtrat vor. Es scheiterte jedoch an einem zu hohen Kostenaufwand. Dennoch führte es bei den damaligen Stadträten Herbert Himmelsbach und Sören Fuß zu der Idee, in Haslach einen Ort der Erinnerung zu schaffen.
So wurde 1997 eine Initiativgruppe ins Leben gerufen. Ziel war es, eine Gedenkstätte auf dem Berg zu erreichten, auf dem so viele Menschen gelitten hatten – dem "Vulkan". Mit der Unterstützung des Stadtrats und der Landeszentrale für politische Bildung in Stuttgart, die das Projekt ideell und finanziell förderte, wurde das Vorhaben innerhalb weniger Monate verwirklicht. Entworfen hat das Mahnmal der Haslacher Künstler Frieder Haser. Im Zuge der Planungen für die Gedenkstätte begann 1997 auch die Suche nach überlebenden Häftlingen. "Es dauerte nicht lange und wir hatten einen ersten telefonischen Kontakt zu 60 Überlebenden", erzählt Fuß. Schnell kam es zu gemeinsamen Treffen. "Herausstechendes Merkmal dieser Besuche war die Herzlichkeit, mit der die in Halsach Geschundenen der Hasalcher Bevölkerung gegenübertraten", schreibt Sören Fuß in einem Aufsatz über die Gedenkstätte "Vulkan", der 2001 in einem Sonderdruck von "Die Ortenau", der Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, erschien.

1998 würde die Gedenkstätte "Vulkan" dann offiziell eröffnet. Neben 200 ehemaligen Häftlingen oder deren Familienangehörigen und den Initiatoren waren unter anderem auch der damalige Landtagsabgeordneter Helmut Rau, der ehemalige Umweltminister von Baden-Württemberg Harald Schäfer, der damalige Landrat Günter Fehringer, der Heimathistoriker Manfred Hildenbrand und Haslachs damaliger Bürgermeister Heinz Winkler vor Ort. Mit den Worten: "Vergessen können Sie diese qualvolle Zeit Ihres Lebens nicht, höchstens vergeben, worum wir Sie herzlichst bitten möchten", bat Winkler die Überlebenden um Verzeihung.

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