Archivverbund Haslach

Neuer Stadtarchivar hat seinen Dienst aufgenommen

Haslach (st) Seinen ersten fulminanten Auftritt hatte Leon Pfaff schon am schmutzigen Donnerstag beim Rathausfestspiel, doch im Dienst ist er bereits seit Anfang Januar. Die Rede ist von Leon Pfaff aus Zell-Weierbach, der die Nachfolge von Simon Schoo für die Arbeit als Archivar im Archivverbund Haslach, Fischerbach, Hofstetten, Mühlenbach und Steinach antritt.

Neuer Archivar

Der 27-jährige Leon Pfaff hat sein Abitur am Schillergymnasium zu Offenburg abgelegt, um nach einem Bundesfreiwilligendienst in Freiburg an der Albert-Ludwigs-Universität Geschichte und Philosophie zu studieren. 2023 schloss er sein Masterstudium dort erfolgreich ab; bereits der Titel seiner Masterarbeit offenbart lokalgeschichtliches Interesse: „Wein und Weltkrieg: Dörfliche Lebenswelten im mittelbadischen Zell-Weierbach 1923-1950“. Pfaff ist Mitglied im Historischen Verein für Mittelbaden und aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr. Archivarisch war er bereits im Firmenarchiv der EDEKA Südwest Stiftung und für die Ortsverwaltung Zell-Weierbach tätig, dort mit einem Werkvertrag über Recherchen zum Nationalsozialismus. Bereits während seines Studiums sammelte er Archiverfahrungen im Offenburger Stadtarchiv und ist mit den wesentlichen Archivkautelen bestens vertraut, erfreulicherweise auch mit „AUGIAS“, der Archivsoftware, die in Haslach Anwendung findet.

Digitale Langzeitmagazinierung

Bürgermeister Philipp Saar begrüßte den neuen Archivar auf das Herzlichste, wobei er als ein Herzstück dessen zukünftiger Arbeit auch die „Digitale Langzeitmagazinierung“ betrachtet. „Mit der wachsenden Digitalisierung der Verwaltungen setzt sich auch jedes Archiv verstärkt auseinander, es gilt die relevanten und zunehmend papierlosen Datenbestände zukunftsfähig zu halten, eine recht anspruchsvolle Aufgabe für alle Archivare in Baden-Württemberg, die Netzwerkarbeit erfordert“, so Saar. Leon Paff sieht dies ebenfalls als wichtigen Arbeitsbestandteil an, doch auch die klassische Archivarbeit „mit Papierbeständen“ macht ihm Freude: „Gerade kommunale Archive bieten die Möglichkeit, bisher wenig beachtete Archivalien zu bearbeiten – sowohl für diejenigen, die im Archiv arbeiten als auch die, die forschen“. So sind in Haslachs Archiv auch einige Nachlässe, Fotomaterialien und das „Hansjakob-Archiv“ untergebracht, deren Erschließung zum Teil noch aussteht.