Haslach überprüft seine Straßen
Im Schneckentempo durch die Innenstadt
Haslach (st). Langsam fahren ist er gewohnt und er verbringt etwa 40 Wochen pro Jahr auf Straßen in ganz Deutschland. Der auffällige weiße Wagen mit dem Dauerblinklicht war für insgesamt 14 Tage nun in Haslach unterwegs. Gefahren wird er von Bernd Bröhenhorst, einem Techniker aus Bielefeld, der für die GSA aus Kaiserslautern tätig ist. Das Hauptinstrument des technisch mit PC und Bildschirm hochgerüsteten Fahrzeuges ist ein sehr gutes GPS und ein geeichter Wegstreckenzähler, der gerade mal eine Promille Abweichung zulässt.
Wo sind Mängel?
Bröhenhorst weiß also immer genau, wo er ist und das muss er auch. Denn seine Aufgabe ist die Zustandserfassung aller innerstädtischen Straßen von Haslach. Er fährt im Schneckentempo durch alle Haslacher Straßen und kann so detailgenau Auskunft geben, wo welche Mängel zu beheben sind, so zum Beispiel „Station 125, Flickstelle“. „Auf Land- und Überlandstraßen arbeiten wir oft im schnelleren Tempo mit Lasertechnik, doch gerade im innerstätischen Bereich ist die in Augenscheinnahme in langsamem Tempo nicht zu schlagen“, so seine Auskunft. Die Formel nachdem eine Restnutzungsdauer einer Straße berechnet wird, ist einfach, die Auswertung erfordert jedoch viel Erfahrung: Bestandserfassung plus Schadensbilder im Verhältnis zur Fläche zeigen demnach sehr genau auf, bis wann eine Straße voraussichtlich noch hält und ab wann es wirklich richtig teuer wird, sie zu sanieren.
Daten für eine bessere Planung
Ziel dieser Maßnahme, die in Haslach etwa zwei Wochen dauert, ist es festzustellen, was mit wenig Aufwand wann saniert werden kann. Bröhenhorst kennt sich aus, die Schwerpunkte seiner Arbeiten liegen im deutschen Südwesten, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Für Stadtbaumeister Clemens Hupfer dient die Maßnahme vor allen Dingen zur besseren Planung: „Wann müssen Straßenbaumaßnahmen rechtzeitig angegangen werden?“ Über den eigentlichen Straßenzustand hinaus sieht er allerdings noch einen weiteren riesigen Vorteil: Immer wenn Tiefbaumaßnahmen anfallen, kann abgeglichen werden, inwieweit auch Oberflächenmaßnahmen den Straßenbelag betreffend notwendig sind. Dieses sei, so Clemens Hupfer, ein wesentliches Handwerkszeug mit dem Tiefbau-und Straßenbaumaßnahmen in Zukunft in Haslach besser koordiniert werden sollen. Bernd Bröhnhorst hat bereits die Arbeitsspitze quantitativ erreicht und wird nur noch wenige Tage in Haslachs Straßen mit seinem weißen Einsatzfahrzeug unterwegs sein, dann folgt die mehrwöchige Analyse- und Auswertungsphase im Büro.
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