KUNSTRADFAHREN: Sophie-Marie Nattmann und Caroline Wurth holen WM-Silber
Traum vom Regenbogentrikot platzt Sekunden vor Schluss
Nur wenige Sekunden vor Schluss, der wichtigsten Kür des Jahres, platzte der Traum vom Regenbogen-Trikot und die Hoffnung dieses Jahr die WM-Goldmedaille zu gewinnen war dahin.
Deshalb war die Enttäuschung bei Sophie-Marie Nattmann und Caroline Wurth vom RSV Gutach nach der Final-Kür bei der Hallenrad-Weltmeisterschaft in der Basler St. Jakobshalle groß. Die Schwarzwälderinnen starteten als letzte von vier Finalpaaren mit dem höchsten eingereichten Punktwert von 152,50. Die Pfälzerinnen und Titelverteidigerinnen Lena und Lisa Bringsken legten davor eine perfekte Kür mit 142,64 Punkten aufs Parkett, die nur mit einer ebenso fehlerfreien Vorstellung zu überbieten gewesen wäre.
Die Kür von Wurth/Nattmann lief anfangs auf zwei Rädern wunderbar, beim Wechsel auf ein Rad standen noch 149,90 Punkte auf der Anzeige. Als Wurth aber beim Lenkerhandstand einknickte, stöhnten viele der mitfiebernden 2.500 Zuschauer auf, in der Halle herrschte eine knisternde Anspannung. Aufmunternden Applaus gab es nach dem gelungenen Handstand, den Wurth wiederholen musste, um die Punkte zu retten. Diese Aktion kostete allerdings einige Sekunden, die das Paar in Zeitnot brachte. Hektik kam auf und als der Übergang in den Steuerrohrsteiger mit Schultersitz in den letzten 15 Sekunden schief ging, fehlte die Zeit um die restlichen beiden Übungen noch zu fahren. Ein Déjà-vu Erlebnis für die beiden Sportlerinnen, da es ihnen letztes Jahr in Lüttich auch schon so erging. Mit 129,43 Punkten gewannen sie die Silbermedaille, Dritte wurden die Österreicherinnen Rosa Kopf und Svenja Bachmann (125,53).
In der Halle fieberten Freunde, Verwandte und Gutach-Fans mit. Vor den Bildschirmen zuhause saßen die Fans und drückten die Daumen, denn der SWR übertrug den ganzen Wettkampf vom Zweier-Kunstradfahren im Internet. Noch immer ist dieser Film in der SWR-Mediathek zu sehen. Während die Kunsträder in den nächsten zwei Wochen in der Werkstatt sind, möchten sich die beiden 22-jährigen Studentinnen nach dieser anstrengenden Wettkampfphase erholen. Eine Pause zum Regenerieren ist nach diesem Kraftakt nötig, bevor sie in 2020 wieder frisch und erholt loslegen.
Im Wechsel zu den ruhigen Kunstrad-Wettbewerben zirkelten die Radballer den Ball in die Tore und wurden mit viel Getöse angefeuert. Beim Endspiel Deutschland gegen Österreich unterlag die deutsche Mannschaft mit Gerhard und Bernd Mlady (Stein) mit 6:8. Eine weitere Silbermedaille gewann der Kunstrad-Vierer aus Worms. In den restlichen Einer- und Zweier-Kunstradwettbewerben lagen die deutschen Sportlerinnen und Sportler immer auf den ersten beiden Plätzen. 250 Teilnehmer kamen aus 23 Nationen zu diesem Hallenradsport-Spektakel nach Basel.
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