Nachgefragt in Gutach
Was steht an, Herr Bürgermeister Siegfried Eckert?
Gutach (ag). Auf Baustellen freut sich niemand, auf deren Fertigstellung dafür jeder um so mehr. Was steht in Gutach an? Das wollte der Stadtanzeiger von Bürgermeister Siegfried Eckert im Rahmen seiner neuen Serie wissen, die in loser Folge erscheint.
Wasserversorgung
Eigentlich ein Dauerbrenner ist die Wasserversorgung. "Wir haben zu 80 Prozent eigenes Wasser, da muss man immer dranbleiben", sagt Siegfried Eckert. "Uns als Gemeinde ist es wichtig, auch eigenes Wasser zu haben, selbst wenn es ein wenig mehr kostet. Es ist immer gut, unabhängig zu sein." Diesmal geht es um eine neue Entsäuerungsanlage. 190.000 Euro sind hierfür im Haushalt eingeplant. Tatsächlich waren die Sanierungsarbeiten bereits im Herbst vorgesehen gewesen. Doch die ausführende Firma hatte keine Zeit. "Jetzt im Frühjahr wird es aber definitiv losgehen", ist sich der Bürgermeister sicher.
Kindergarten
Noch in diesem Jahr soll der 153 Quadratmeter große Anbau des evangelischen Kindergartens fertig werden. Aktuell werden dort 97 Kinder betreut. Geplant und mit dem Träger abgestimmt ist eine Aufstockung von vier auf sechs Gruppen. "Es geht darum, mehr Kleinkinder aufnehmen zu können", erklärt Eckert. Das 300.000 Euro teure Projekt wird vom Land zu 40 Prozent gefördert.
Ebenfalls 40 Prozent Landeszuschuss gibt es für die Sanierung der Kirchenbrücke, Kostenpunkt 280.000 Euro. "Es ist die wichtigste Verbindung zwischen dem Ost- und Westteil von Gutach", erklärt Eckert. "Der Auftrag wurde schon erteilt. Wenn die Witterung es zulässt, ist im März Baubeginn."
Breitband
Beim Thema Breitband entschlüpft dem Bürgermeister ein tiefer Seufzer. "Die großen Telefongesellschaften kümmern sich lieber um die Versorgung der Städte, im ländlichen Raum rechnet sich das nicht", so seine Erfahrung. Doch es tut sich etwas. Durch das Gutachtal verläuft bereits eine Glasfaserleitung. Im Grunde geht es nun darum, diese zu ertüchtigen und Abzweigungen zu legen. Die vom Kreis und Kommunen gegründete Breitband Ortenau GmbH & Co. KG hat die Planung übernommen. Jetzt werden die Arbeiten ausgeschrieben. Der Ausbau wird ebenfalls gefördert. Die Frage ist natürlich, ob die Mittel reichen werden. "Normalerweise müsste es funktionieren", meint der Bürgermeister. Außerdem ist die Telekom in manchen Ortsteilen selbst schon aktiv, um die Situation zu verbessern: "Aber da ist noch sehr viel zu tun!"
Lärmaktionsplan
Das gilt ebenfalls in Sachen Lärmaktionsplan. "Eine Bundesstraße ist Fluch und Segen zugleich", sagt Siegfried Eckert. Wobei die Probleme eher mit dem Schwerlastverkehr zusammenhängen. Jede Gemeinde, durch die mindestens 8.400 Fahrzeuge täglich fahren, muss einen Lärmaktionsplan erstellen. Das ist in Gutach der Fall. Nun ergaben Messungen, dass die Lärmimmissionen über den EU-Richtwerten liegen. Was tun? Eine bereits beschlossene Maßnahme ist eine neue Straßendecke, aufgetragen wird sogenannter Flüsterasphalt. Nach den Pfingstferien starten die Arbeiten im Bereich zwischen Kindergarten und Bahnübergang. "Da wird es auch Vollsperrungen geben", erklärt Eckert. Im Zuge der Bauarbeiten werden außerdem die Kanaldeckel und Schächte angepasst.
Geschwindigkeitsbegrenzung
Weiter diskutiert der Gemeinderat über eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr sowie festinstallierte Blitzanlagen. Im Sommer soll die Entscheidung fallen. Das hofft der Bürgermeister auch in Bezug auf die weitere Nutzung des historischen Gasthauses "Linde". Gesucht werden ein Käufer oder eine neue Nutzung. Im Augenblick ist Eckert in Gesprächen mit potentiellen Interessenten. In Gutach steht also einiges an.
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