Schnelles Internet für Gutach
Glasfaserausbau auf der Zielgeraden
Gutach (st) Der Ausbau des Glasfasernetzes in Gutach im Schwarzwald kommt gut voran: Gut zwei Jahre nach dem Spatenstich sind die Tiefbauarbeiten in weiten Teilen der Gemeinde abgeschlossen, wie die den Ausbau koordinierende Breitband Ortenau GmbH & Co. KG mitteilt. Zudem wird mit der Aufstellung des sogenannten Point of Presence (PoP) im Juni ein wichtiger Zwischenschritt für den geförderten Ausbau erreicht. Der PoP des Telekommunikationsunternehmens Unsere Grüne Glasfaser (UGG) für den eigenwirtschaftlichen Ausbau ist bereits errichtet und an das überörtliche Netz angebunden. Bis Ende 2024 sollen die technischen Voraussetzungen für schnelles Internet bei allen knapp 850 Adressen im Ort geschaffen werden.
„Ich freue mich sehr, dass der Glasfaserausbau in Gutach so gut voranschreitet“, sagte Diana Kohlmann, die für den Breitbandausbau zuständige Dezernentin im Landratsamt Ortenaukreis. Gutach werde die erste Gemeinde sein, die unter dem hybriden Ausbaumodell, das die eigens für den moderierten Glasfaserausbau gegründete Breitband Ortenau im Landkreis vorantreibt, vollständig mit Glasfaser erschlossen sein wird. „Das wird einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der ländlich geprägten Kommune leisten. Es ist ein tolles Zeichen dafür, dass im Ortenaukreis – trotz aller Widrigkeiten, die durch immer wieder neu gefasste und zunehmend bürokratisierte Förderrichtlinien hervorgerufen werden – die Anstrengungen für einen umfassenden Glasfaserausbau belohnt werden“, fügte sie hinzu. Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert lobte zudem die „hervorragende Arbeit“, die die Breitband Ortenau bei der Koordinierung der Maßnahmen geleistet habe. „Ohne sie wären wir beim Glasfaserausbau noch keinen Schritt vorangekommen“, fügte er hinzu.
Erschließung seit 2022
Die Innenbereiche der Gemeinde werden seit 2022 durch die UGG auf eigene Kosten erschlossen. Ein Großteil des Tiefbauarbeiten für diesen eigenwirtschaftlichen Ausbau ist bereits fertig gestellt, so Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. „Bei vielen Gebäuden wurden zudem schon die Hausanschlüsse und das Kabelmanagement vorgenommen“, fügte er hinzu. Diejenigen Gebäude in den schwer zugänglichen Außenlagen hingegen, die bisher mit einer Downloadgeschwindigkeit von weniger als 30 Mbit pro Sekunde auskommen mussten – die sogenannten „weißen Flecken“ der Gemeinde –, profitieren vom staatlich geförderten Ausbau und werden durch die Breitband Ortenau selbst ausgebaut. Dieses auch unter dem Namen Giga | Ortenau bekannte hybride Ausbaumodell ermögliche es der Breitband Ortenau, für jede Kommune eine optimale und mit zahlreichen Vorteilen verbundene Ausbaustrategie zu entwickeln, sagte Glöckl-Frohnholzer. „In Gutach etwa verlegt die UGG mehr als zehn Kilometer Leerrohre für den geförderten Ausbau mit. Damit sparen wir nicht nur Zeit und Geld, sondern vermeiden auch, dass Straßen mehrfach aufgerissen werden müssen.“ Gut ein Drittel dieser Leerrohre sei bereits verlegt und an die Breitband Ortenau übergeben worden, fügte er an. Die im Rahmen des geförderten Ausbaus durchgeführten Tiefbauarbeiten in den Bereichen Linker Sulzbach, Rechter Sulzbach, Ramsbach und Hasemann-Schule sind zudem schon vollständig abgeschlossen. Hier werden insgesamt 30 Gebäude mit Glasfaser versorgt.
Neben dem innerörtlichen Glasfaserausbau ist die Breitband Ortenau auch dafür verantwortlich, das Backbonenetz zu errichten, das die einzelnen Gemeinden der Ortenau miteinander verbindet. „In Gutach ist die Backbone-Verbindung nach Hornberg bis auf 400 Meter fertiggestellt, und auch die Verbindungen nach Mühlenbach, Hausach und Wolfach befinden sich gerade in der Umsetzung“, so Glöckl-Frohnholzer. Die Anbindung des PoP für den geförderten Ausbau erfolge redundant sowohl über Hausach als auch über Mühlenbach und Hornberg, fügte er hinzu.
Die Erschließung der weißen Flecken in Gutach findet im Rahmen der von 2020 bis Ende 2024 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus statt, in der etwa 2200 Gebäude mit Glasfaser versorgt werden. In der von 2022 bis Ende 2025 laufenden Phase 2 sollen weitere 2200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden. In der finalen Phase 3 schließlich sollen noch einmal rund 9250 weitere Gebäude im Landkreis Anschluss an das Turbo-Internet bekommen. Auch der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau ist in der Ortenau bereits in vollem Gange. Durch die Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau soll bis 2027 eine Glasfaserquote von 70 Prozent erreicht sein.
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