Projekt einer Schule in Gengenbach
Schülerinnen meistern Herausforderungen auf Reiterhof

Die Pflege des Pferdes gehört zu den Aufgaben der Mädchen. | Foto: Noll

Gengenbach Schon früh am Morgen sind die Mädchen auf den Beinen, schließlich gibt es auf der Reitanlage Kinzigtal jede Menge zu tun, was keinen Aufschub duldet: Die Pferde müssen gefüttert und die Ställe ausgemistet werden. Und auch das Frühstück müssen die frisch gebackenen Achtklässlerinnen für die ganze Gruppe selbst zubereiten. Fünf Tage verbringt die Gruppe zusammen mit zwei betreuenden Lehrerinnen der Integrierten Gemeinschaftsschule Edigheim in Ludwigshafen in Gengenbach, geschlafen wird in Zelten. Was auf den ersten Blick als spaßiger Ausflug zu Schulbeginn erscheint, hat einen ernsthaften Hintergrund. Denn es geht darum, Herausforderungen zu meistern – ein Projekt, das Tradition an der rheinland-pfälzischen Schule hat.

Die acht zwölf- bis 14-jährigen Mädchen strahlen über das ganze Gesicht. Man sieht sofort: Sie sind mit Begeisterung dabei. Ein halbes Jahr haben sie ihren Aufenthalt auf der Reitanlage Kinzigtal in Gengenbach vorbereitet, mussten die Organisation und sogar die Finanzierung selbstständig bewältigen. "Wir haben Kuchen, Waffeln und Kaffee verkauft", erzählt eine junge Reiterin.

Spenden gesammelt

Bei Firmen in Neustadt an der Weinstraße und in Ludwigshafen haben sie sich außerdem um Spenden bemüht – und auch erhalten. "In der Projektphase vor Ort können die Schülerinnen an ihre sportlichen Grenzen kommen, diese überwinden und über sich hinauswachsen", so Studienrätin und Projektleiterin Dr. Anna Maria Noll.

Zusammen mit ihrer Kollegin Monika di Martino hat sie stets im Blick, dass die Mädchen ihre Aufgaben auch erfüllen. "Sie müssen sich nicht nur um die Pferde kümmern, sondern sich auch selbst versorgen", erläutert sie. Und genau daraus würden die Herausforderungen erwachsen, die natürlich für jede Teilnehmerin unterschiedlich sein können, vom Ausreiten bis hin zu organisatorischen Dingen. Für die 14-jährige Lena, die schon seit vielen Jahren reitet, ist beispielsweise das Ausreiten in die Natur eine große Herausforderung. Ebenso wie für die gleichaltrige Azra, die erst vor fünf Monaten mit dem Reiten angefangen hat. "Und das Schlafen im Zelt ist eine echte Herausforderung", betont Azra weiter. Die zwölfjährige Paula sieht sich der sportlichen Herausforderung gegenüber. Marie, 13 Jahre alt, stellt sich der Herausforderung, an alles denken zu müssen. Alle gemeinsam müssen damit klarkommen, fünf Tage lang ohne Handy auszukommen, das blieb nämlich zu Hause.

"In unserer volldigitalisierten Welt sind solche realen Erlebnisse, vor allem auch in der Natur, die die Jugendlichen vor unvorhersehbare Probleme stellen, sehr wichtig. Sie stärken die Selbstwirksamkeit, indem die Schülerinnen erfahren, dass sie die Welt beeinflussen können, wenn sie sich anstrengen. Die Jugendlichen erbringen eine Leistung, auf die sie stolz sind", beleuchtet Noll das Projekt. Dass es Erfolg hat, zeigte sich schon am ersten Tag: "Die Mädchen haben gleich Gruppenzusammengehörigkeit und Teamfähigkeit gezeigt. Sie unterstützen und helfen sich gegenseitig", berichtet die Projektleiterin Anna Maria Noll.

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