Angedacht: Deborah Martiny
Ein Schluck Wasser an einem heißen Tag

Deborah Martiny | Foto: privat

Durststrecken. Jeder kennt sie: lange, mühsame Zeiten, in denen nichts passiert, nichts vorwärts geht und nach jedem kleinen Fortschritt der nächste große Rückschritt kommt. So fühle ich mich zurzeit immer öfter.

15 Monate Pandemie. Maßnahmen über Maßnahmen, Impfungen, Vorsicht und Rücksicht. Und immer noch kein Ende in Sicht. Da geht mir manchmal der Atem aus. Oder eben das Wasser, dass ich so nötig brauche, um schwungvoll weiterzumachen. In der evangelischen Kirche ist an dem Sonntag zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ein Vers aus dem Johannesevangelium Thema: „Jesus sagt: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“ (Joh 7,37). Was bietet Jesus uns da an? Einen Adressaten für unsere Gebete, gerade auch für die müden, ausgelaugten, hoffnungslosen Worte. Die Gewissheit, geliebt zu sein, unabhängig von unseren persönlichen Fort- oder Rückschritten. Nähe jenseits aller Abstandsregeln. Einen aufmunternden Schubser in die richtige Richtung. Jesus stillt unseren Durst, unsere Sehnsucht nach Kraft und Sinn.

Das tut gut: Ein großer Schluck Wasser an einem heißen Tag.
Pfarrerin Deborah Martiny, Pfarramt Gengenbach

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