Lokale Wahrzeichen
Der Gengenbacher Ritter hat alles im Blick
Als Symbolfigur im Zentrum wird er von den Gengenbachern auch „Schwed“ genannt und musste bereits seit 1582 Feuer und Krieg über sich ergehen lassen. Zur besseren Wasserversorgung der Stadt ließ der damalige „Hohe Rat“ ein achteckiges Brunnenbecken mit verzierter Renaissancesäule erbauen. Im Röhrbrunnen wird das Wasser aus dem Oberdorf durch Röhren in die vier Wasserspeier weiter geleitet.
Besondere Auftritte
Gekrönt wurde der Brunnen mit einer Ritterfigur, die in der linken Hand das Gengenbacher Wappenschild und in der rechten Hand eine Pergamentrolle hält. Der Blick des Ritters geht in Richtung des damaligen Zunfthauses und symbolisiert damit die Zunftrechte und die Macht der ehemaligen Reichsstadt. Ob er nun Kaiser Karl V., Kaiser Maximilian I. oder nur Repräsentanten der reichsstädtischen Privilegien verkörpert, ist bis heute nicht geklärt. Jedoch ist gesichert, dass der Ritter in der Geschichte Gengenbachs immer wieder einen besonderen Auftritt hatte.
Zur Fasend wurde er oft närrisch verkleidet und zuletzt wurde ihm in Coronazeiten eine Anti-Viren-Maske verpasst. Das Original, welches sich im Museum Haus Löwenberg befindet, wurde 1582 von Max Spranger aus Straßburg geschaffen. Das Brunnenbecken wurde wegen Beschädigungen 1796 erneuert und mit einem Brunnenfest eingeweiht. Im bunten Treiben an Markttagen und bei Festen in der Innenstadt steht die Figur wie ein echter Ritter aus Fleisch und Blut. lw
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