Startschuss für das Lernatelier im Marta-Schanzenbach-Gymnasium
"Sei dein eigener Coach und motiviere dich selbst"
Gengenbach (djä). "Nächste Woche geht es los hier. Dieses Lernatelier wurde mit dem zweiten Schulhalbjahr integriert", erläutert Stefan Feld, Schulleiter des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums (MSG). Weil die Schülerbibliothek künftig im Neubau nebenan mit der Stadtbibiliothek zusammengelegt wird, wurde ein Raum frei. "Das MSG hat die Gelegenheit für etwas Neues ergriffen", sagt Bürgermeister Thorsten Erny. Für die Stadt Gengenbach hätten ihre Schulen hohe Priorität. "Ein zweistelliger Millionenbetrag ist im letzten Jahr dorthin geflossen", so Erny.
Das Lernatelier ist ein Ort, an dem die Schüler der Mittelstufe des MSG künftig selbstorganisiert und differenziert lernen können – ganz ohne Noten und schulstoffübergreifend. Der Startschuss fällt zunächst für die vier siebten Klassen. In den nächsten Jahren wird das Lernatelier dann allen Mittelstufeklassen offen stehen. "Wir wachsen jedes Jahr um eine weitere Klassenstufe hoch", erklärt Oberstudienrätin Nicole Stäheli, die mit der Leitung des Lernateliers eine extra neu geschaffene Stelle übernimmt. Zwei Unterrichtsstunden pro Woche werden die Schüler der Klassen 7a bis d nun in dem hell und freundlich eingerichteten Raum üben, vertiefen oder erkunden. So lauten die drei Bereiche, denen die Aufgaben zugeordnet sind. Diese finden sich in bunten "Lernkisten". Jede Farbe kennzeichnet eine Fachrichtung wie Mathematik, Englisch, Musik, Geografie und viele mehr. "Manche Aufgaben sind modular aufgebaut. Einige können spielerisch angegangen werden", erläutert Studiendirektorin Jasna Schultheiß. Die Abteilungsleiterin der Naturwissenschaften begleitet das Projekt für die Schulleitung.
Ermöglicht wurde das Lernatelier auch vom engagierten Kollegium des MSG. "Die Lernkisten mussten mit Aufgaben gefüllt werden, die nicht nur den Unterrichtsstoff enthalten. So etwas gibt es nicht fertig zu kaufen", sagt Aiko Schuhmann, stellvertretender Schulleiter. Also wurden Teile zusammengesucht oder notfalls selber gebastet. Nun gibt es Dinge zum Legen oder Stecken in den Kisten, aber auch Verweise zum PC, dem Mikroskop, einem Keyboard oder dem Planetenmodell im Lernatelier. Haptik und Digitales sollen verknüpft werden. Die Schüler sollen lernen, wie man lernt. Dazu gehören die eigene Organisation und Motivation, aber auch Ausdauer und Frusttoleranz. Coachinggespräche in den gemütlichen Sitzecken begleiten ihre Fortschritte. "Wir wollen nicht nur die schwächeren Schüler fördern. Wir wollen auch die starken fordern", so Stäheli. Julian, Yannick, Alexander und Ole aus der Klasse 7c finden das Lernatelier gut. "Wenn wir hier etwas allein oder in der Gruppe arbeiten, nützt uns das auch bei der Note im Schulfach", sagen sie.
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