Festakt Martha-Schanzenbach-Gymnasium
Moderne Lernräume für Generationen
Gengenbach (st) In einer Veranstaltung mit zahlreichen geladenen Gästen, Lehrkräften und Schülern wurde der Abschluss der Bauarbeiten am Marta-Schanzenbach-Gymnasium (MSG) gefeiert.
Für Bürgermeister Thorsten Erny ist das Marta-Schanzenbach-Gymnasium ein Ort der Begegnung, zum Wohlfühlen und zum Lernen: „Hier werden junge Menschen auf das Leben in der Gesellschaft vorbereitet. Hier werden Werte und Fähigkeiten vermittelt, die sie ihr Leben lang begleiten. Hier können sich Talente entfalten und Persönlichkeiten sich entwickeln." Für die Zukunft gab er der Schulgemeinde ein Zitat von William Butler Yeats mit auf den Weg: „Bildung ist nicht das Füllen eines Eimers, sondern das Entzünden eines Feuers.“ Er sei sich sicher, dass die Schüler, die Lehrkräfte und Eltern in diesem attraktiven Schulbau eine ganz besondere Gengenbacher Schulentwicklung fördern und dieses Feuer entzünden werden. „Machen Sie das Beste daraus zum Wohl unserer Kinder und Jugendlichen in der ganzen Region,“ schloss der Bürgermeister seine Rede.
Glückwunsch vom Landrat
Landrat Frank Scherer beglückwünschte laut einer Pressemitteilung die Stadt Gengenbach zu diesem gelungenen Sanierungsprojekt: „Bildung ist unsere einzige nachhaltige Ressource in Deutschland, sie ist unsere Zukunft, wenn wir wirtschaftlich stark bleiben wollen und politisch die besseren Entscheidungen treffen wollen. In eine zeitgemäße Infrastruktur in Bildungseinrichtungen zu investieren, ist daher kein Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit.“ Das Marta-Schanzenbach-Gymnasium ist das mit Abstand größte Bauprojekt der Stadt Gengenbach in den vergangenen Jahren. Es ist nach der Sanierung und Erweiterung zu einem Ort geworden, an dem Schüler und Lehrkräfte nicht nur sehr gut lernen und arbeiten, sondern sich auch wohlfühlen können. Landrat Scherer gratulierte Gengenbach zu diesem Meilenstein. Er zollte Bürgermeister Thorsten Erny großen Respekt, dass die Stadt Gengenbach es immer wieder möglich macht, trotz der strukturellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, den Schwerpunkt Bildungsstadt nicht aus den Augen zu verlieren.
Bürgermeister Thorsten Erny hatte als Festredner Prof. Dr. Giovanni Maio gewinnen können. Prof. Dr. Giovanni Maio ist Universitätsprofessor für Medizinethik, Mediziner und Philosoph. Er ist in Gengenbach aufgewachsen und war selbst Schüler am MSG. Mit seiner inspirierenden Festrede mit dem Thema „Das Wahre ist das Ganze – Grundlegendes zum Begriff der Bildung und zum Wert der Schule“ begeisterte er die anwesenden Gäste: „Die Gesellschaft hat der Schule so viel zu verdanken, weil über die Schule der Mensch dazu befähigt wird, ein reflektierendes Verhältnis zu sich und der Welt einzunehmen. Die Schule vermittelt nicht nur Kompetenzen, sondern echte Bildung, die vor allem im Respekt vor der Vielfalt der Welt besteht und in der anerkennenden Fähigkeit, das Andere als Teil eines Ganzen zu verstehen. Bildung bedeutet, ein vertieftes Bewusstsein von einer pluralen und zugleich geteilten Welt zu entwickeln, und daher leisten die Schulen einen unschätzbaren Beitrag nicht nur zum Wissenserwerb, sondern zu einer Humanisierung der Gesellschaft.“
Spende für Kunstprojekt
Oberstudiendirektor Stefan Feld bedankte sich in seiner Rede bei allen am Bau beteiligten Personen: „In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Gengenbach ist es gelungen ein Schulhaus zu gestalten, das den heutigen und zukünftigen Anforderungen von Schule gerecht wird. Denn Schule ist mehr als Wissensvermittlung. Sie ist ein Ort an dem sich die Schülerinnen und Schüler angenommen, sicher und wohlfühlen können. Und dieser Ort ist das MSG von heute an noch viel mehr geworden.“ Architekt Martin Eitel, selbst ein ehemaliger Schüler am MSG, hatte das Sanierungsprojekt in den vergangenen fünf Jahren mit großem Engagement begleitet und überraschte mit einer großzügigen Spende in Höhe von 10.000 Euro für ein Kunstprojekt: „Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler soll etwas Bleibendes geschaffen werden.“
Die Pfarrer Roland Rettenmaier und Moritz Martiny segneten das Gebäude mit einem Auszug aus der Bergpredigt. Die Veranstaltung in der neuen Aula wurde von Schülern musikalisch umrahmt. Den Auftakt machte der Chor der Klassen 5d und 11c unter der Leitung von Gabriela Brandt-Elge. Die „Band-AG-Singers“ begleitet von Christian Schelbert am Klavier, begeisterten die Gäste mit ihren Stimmen. Unter der Leitung von Birgit Rombach stellte das „Kammerorchester“ sein Können unter Beweis. Andreas Thoman setzte mit der Bigband „Martas MelodiX“ einen gekonnten Abschluss der Festveranstaltung.
Gute Zusammenarbeit
Bürgermeister Thorsten Erny betonte in seinen Dankesworten die gute Zusammenarbeit mit allen an der Planung und am Bau Beteiligten. „Ein großer Dank geht an die Schülerschaft, sowie die Lehrerinnen und Lehrer, die die Einschränkungen so gut mitgemacht und getragen haben,“ so der Bürgermeister. Zum feierlichen Anlass trugen sich die Ehrengäste ins Goldene Buch der Stadt Gengenbach ein.
Für die Zeitkapsel, die zusammen mit der 50 Jahre alten Zeitkapsel und dem Grundstein von damals jetzt im Foyer des MSG installiert ist, hatte die Schulgemeinschaft ein Banner mit allen Unterschriften und dem Leitmotiv der Schule vorbereitet.
Sanierungsarbeiten seit 2020
Die Sanierungsarbeiten starteten nach 15 Monaten Planungsphase im Mai 2020. Die Bauarbeiten wurden in drei Abschnitten, teilweise parallel, umgesetzt. Die Hauptaufgabe war die Erneuerung der Haustechnik, dazu gehören Heizung, Sanitär, Elektro. Dies machte in einigen bis zu 50 Jahre alten Gebäudeteilen eine Entkernung bis zum Rohbau notwendig. Ein weiterer Schwerpunkt war die energetische Sanierung von Dach und Fassade, sowie die Ertüchtigung der Gesamtmaßnahme nach den aktuellen Brandschutzrichtlinien. In die Planungen von Architekt Martin Eitel sind modernste pädagogische Ideen eingeflossen. Mit der Umsetzung des pädagogischen Konzeptes erhielten die Räume neue Zuschnitte, die Flure können jetzt multifunktional als Unterrichts- und Aufenthaltsräume genutzt werden. Das Lehrerzimmer und die Lehrerbibliothek wurden vergrößert und die sanitären Anlagen wurden komplett erneuert bzw. neu geschaffen.
Das neue Herzstück des Schulbaus, die multifunktional nutzbare Aula, steht für Theateraufführungen und Versammlungen zur Verfügung. Die Tribüne kann sowohl als Treppe, Sitzgelegenheit und Bühne verwendet werden. Die Lichtkuppeln im Dach erhellen den gesamten Raum mit Tageslicht. Auch die lichtdurchfluteten Fachräume und Klassenzimmer sowie die Flure mit ihren Lernnischen wirken einladend. Der Boden aus hochwertigem Lamellenparkett sorgt für eine warme und natürliche Atmosphäre im gesamten Gebäude.
Die Investition in die Sanierung und Erweiterung des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums ist das größte Bauprojekt der letzten Jahrzehnte in Gengenbach. Mit fast 20 Millionen Euro wurden ca. 7.000 Quadratmeter Altbau saniert und ein Erweiterungsbau mit ca. 575 Quadratmeter geschaffen. Schülergenerationen aus Gengenbach und Umgebung werden in den kommenden Jahrzehnten davon profitieren.
Fast 55 Millionen Euro hat die Stadt Gengenbach seit 2009 in die Infrastruktur für Kinder und Jugendliche in Form von Kindergärten, Schulen, Spielplätze und Hallen investiert. Weitere Investitionen in die WRRS und die Grundschulen werden folgen.
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