Gengenbacher Krankenhaus
Kreisräte stellen Weichen für die Zukunft

Für Gengenbachs Klinik liegen jetzt konkrete Vorschläge vor.  | Foto: Foto: rek

Gengenbach/Offenburg (rek). Zur Zukunft des Standortes Gengenbach des Ortenau Klinikums berieten die Kreisräte im Krankenhausauschuss und stimmten den Vorschlägen der Verwaltung sowie der Klinikums-Geschäftsführung in den zentralen Punkten zu und geben so dem Standort eine tragfähige Zukunftsperspektive. Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny trägt dabei die Vorschläge mit. Das im „Modell Landrat“ vorgesehene und von der Geschäftsführung des Ortenau Klinikums ausgearbeitete Nachnutzungskonzept geht teilweise auf Prüfaufträge des Ausschusses zurück.

Noch ein Jahr ist in Gengenbach als Schwerpunkt die Abteilung der Orthopädie und Unfallchirurgie stationiert. Das neue Nutzungskonzept sieht ein Bündel an konkreten Maßnahmen vor. So sieht das Konzept die Einrichtung eines Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) und eines stationären Heimplatzangebots für beatmungspflichtige Kinder und Jugendliche mit 17 Plätzen vor. Für beide Maßnahmen stimmte der Ausschuss mit großer Mehrheit.  Die Versorgung der beatmungspflichtigen Kinder in Gengenbach ist auch ausdrücklicher Wunsch des Kinderklinik-Chefarztes Dr. Stefan Stuhrmann.

Als Weiteres sollen in Gengenbach 45 Plätze des Fußbacher Pflege- und Betreuungsheims Ortenau für stationäre Pflege und Kurzzeitpflege eingerichtet werden. Zwar habe die Einrichtung in Fußbach eine gewachsene Struktur, berichtet Keller. Die Neuaurichtung sei aber nötig, um aufgrund der neuen Heimbauverordnung einerseits die Zahl der Plätze zu erhalten, andererseits die geforderten Standards wie größere Ein-Bett-Zimmer umsetzen zu können. Hier rechnet Keller mit Ausgaben von 20 Millionen Euro.

Schließlich entschied der Ausschuss die derzeit auf die Standorte Offenburg und Lahr aufgeteilte Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Gengenbach zusammenzuführen. Diese Maßnahme wird seitens des Sozialministeriums nicht für den Standort Gengenbach befürwortet. "Hier sind weitere Gespräche mit dem Land notwendig, um die Lösung in Gengenbach zu erreichen", bekräftigt Klinikums-Geschäftsführer Christian Keller den Plan für Gengenbach.

Auch zum Plan für Gengenbach gehört die Unterbringung des bisher in Offenburg auf drei Standorte verteilten Gesundheitsamts. Dies zu prüfen gaben die Kreisräte mit auf den Weg für die weiteren Überlegungen. In Lahr hingegen bliebe der Standort des Gesundheitsamtes erhalten. Auch darin sehen die Verantwortlichen eine Stärkung Gengenbachs.

Sollte auch der Kreistag in seiner Sitzung am 19. Dezember dieses Konzept mittragen, ist der Weg geebnet, den Standort Gengenbach als akutstationären Versorger ab dem dritten Quartal 2018 aufzugeben. Zu diesem Zeitpunkt vollzieht die Gengenbacher Abteilung den Umzug nach Kehl und der Umbau in Gengenbach kann beginnen. Der Umbau könnte dann 2019 beginnen und etwa 2020 oder 2021 wären die neuen Angebote in Gengenbach zu nutzen.

Darüber hinaus sieht Klinikums-Geschäftsführer Keller im kommenden Jahr zwei weitere Entscheidungen auf der Tagesordnung. Die Kreispolitik müsse die Entscheidung fällen, welche Standorte des Klinikums grundsätzlich erhalten werden sollen. Dass dabei auch Offenburg eine Rolle spielt, betont Keller. "Wir stehen zum Standort Offenburg", bekräftigt er. Allerdings müsse die Diskussion über einen kompletten Neubau geführt werden. "Wir haben in Offenburg einen extremen Investitionsbedarf", nennt er die Gründe.

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