Rathaus-Sanierung im Fokus
Eine Million Euro Fördergeld für Gengenbach
Gengenbach (st) Die Stadt Gengenbach wird seit langem mit Mitteln der Städtebauförderung unterstützt. Das Regierungspräsidium Freiburg managt die Förderprogramme in Abstimmung mit dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in Stuttgart. Ziel dieser Förderung mit Bundes- und Landesmitteln war und ist es, die Gengenbacher Altstadt als attraktiven und starken Standort für Wohnen, Gastronomie, Handel und Dienstleistungen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die derzeitige Sanierungsmaßnahme „Stadtmitte – Klosterstraße“ läuft nach Einschätzung des Regierungspräsidiums zügig und erfolgversprechend. Neben privaten Modernisierungen lag der Schwerpunkt der Sanierung bislang auf der Erneuerung der kommunalen Gebäude Hauptstraße 13 bis 17, in denen sich das Löwenbergmuseum und nach der Sanierung das Kultur- und Tourismuszentrum befinden. Die Räumlichkeiten wurden im März dieses Jahres wiedereröffnet.
Insgesamt 4,3 Millionen Euro
Abteilungspräsident Dr. Johannes Dreier vom Regierungspräsidium Freiburg übergab einen Förderbescheid mit Städtebaufördermitteln über eine Million Euro, wodurch sich die bewilligten Finanzhilfen für Gengenbach auf jetzt 4,3 Millionen Euro erhöhen. Er betonte die große Bedeutung der Städtebauförderung für die städtebauliche Entwicklung der Kommunen und für die regionalen Bauunternehmen und Handwerksbetriebe. "Untersuchungen haben gezeigt, dass jeder Förder-Euro das sieben- bis achtfache an Investitionen auslöst. Dieses Geld kommt ganz überwiegend der heimischen Wirtschaft zugute", so Dreier. Mit der Förderung wolle der Bund und das Land attraktive und vitale Innenstädte und Ortskerne sicherstellen. "Wir möchten Leben und Begegnungen in den Innenstädten und nicht in der Peripherie", erklärte er.
Gengenbach mit seiner einzigartigen Altstadt sei ein hervorragendes Beispiel dafür, wie mit einem guten Konzept ein abwechslungsreicher Nutzungsmix mit Frequenzbringern für die Innenstadt erreicht werden könne. In diesem Zusammenhang lobte Dreier die Neugestaltung des Löwenbergmuseums und die Verlagerung der Tourist-Info. Beides seien sehr gelungene Projekte. Auch eine Erneuerung des denkmalgeschützten, durch den Adventskalender weit über die Region hinaus bekannten Rathauses passe gut in diese Ziele der Städtebauförderung. Schließlich hob der Vertreter des Regierungspräsidiums die großen Chancen der Städtebauförderung für private Eigentümer im Zusammenhang mit der Schaffung oder Modernisierung, gerade auch der energetischen Sanierung von Wohnraum hervor. Denkmalobjekte stehen dabei besonders im Focus der Städtebauförderung.
Bürgermeister Thorsten Erny sieht sich in seiner Strategie bestätigt, dass der Abteilungspräsident des Regierungspräsidiums Freiburg die städtischen Bemühungen um eine vitale Innenstadt so gewürdigt hat.
Architektenwettbewerb für Rathaus-Umbau
„Unseren Hauptfokus richten wir jetzt auf die Sanierung unseres Rathauses. Ein barrierefreier Zugang, die energetische und brandschutztechnische Sanierung des Rathauses sind dringend notwendig. Der Architektenwettbewerb ist beendet und die Grundlagenermittlung für die Sanierung des Rathauses durch Fachingenieure wurde in Auftrag gegeben. In der letzten Gemeinderatssitzung hatten wir die durch die Architekten Kupke und Lambeck erarbeiteten Umbaupläne erstmals öffentlich vorgestellt“, so Bürgermeister Thorsten Erny.
Das seit 2016 bestehende Sanierungsgebiet „Stadtmitte-Klosterstraße“ startete mit einer Laufzeit bis 2025 mit einem ersten Förderrahmen von 6,25 Millionen Euro. In dieser Fördersumme war unter anderem als größter geschätzter Mittelbedarf die Sanierung des Rathauses, die mögliche Förderung der Sanierung von rund 25 privaten Gebäuden im Sanierungsgebiet mit einer Million Euro und die Verlagerung des Kultur- und Tourismusbüros vorgesehen. Zwischenzeitlich wurde auch der Obertorturm in das Sanierungsgebiet aufgenommen. Insgesamt wurde der für alle vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen benötigte Förderrahmen im September letzten Jahres vom Gemeinderat auf 13,4 Millionen Euro erhöht. Von dem geschätzten Förderrahmen werden bei einer Bezuschussung 60 Prozent vom Bund/Land getragen, 40 Prozent trägt die Stadt Gengenbach.
Neuer Antrag gestellt
Da die Abwicklung aller vorgesehenen Maßnahmen über einen langen Zeitraum bis 2025 erfolgt, wird jedes Jahr der anteilige Förderbedarf ermittelt. Da im Herbst 2022 absehbar war, dass diese Mittel für dieses und nächstes Jahr insgesamt gesehen für die in diesem Zeitraum vorgesehenen Maßnahmen im Sanierungsgebiet nicht ausreichen, wurde ein Aufstockungsantrag gestellt. Dieser wurde jetzt erfreulicherweise mit 1.000.000 Euro genehmigt.
Die Sanierung des Klosterkellers wurde im Zuge des Programmes bereits 2018 abgeschlossen. Ebenso konnte bisher zehn private Sanierungsmaßnahmen von dem Förderprogramm profitieren. Derzeit werden sieben private Gebäude saniert. Durch die Förderung von privaten Maßnahmen profitieren unmittelbar auch Eigentümer von Gebäuden im Sanierungsgebiet. Die Erneuerung der Heizungsanlage des Rathauses wurde 2021 beendet. Die Kosten für die Untersuchungen und vorbereitenden Maßnahmen zum Erhalt und der Sanierung des Obertorturmes zählen ebenfalls zum Förderbedarf. Die Maßnahme Obertorturm wurde aufgrund der vorrangig notwendigen Sanierung der Grabenstraße verschoben. Die erfolgreiche Sanierung des „Alten Kaufhauses“ ist bis auf die Sanierung der Fassade bereits abgeschlossen.
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