Stadt Gengenbach kauft Bahnhof

Chance, Zentrum attraktiv zu erweitern

Gengenbach (gro). Die Stadt Gengenbach hat den Bahnhof von der Deutschen Bahn AG gekauft. Die Gespräche liefen bereits seit einigen Jahren. "Das Bahnhofsareal erfährt durch viele Bürgerinnen und Bürger dank der guten Zuganbindung täglich eine hohe Frequenz", teilt die Stadt mit. "Auch für viele Touristen ist der Bahnhof der erste Empfangsbereich beim Besuch von Gengenbach." Der städtebauliche Missstand um den Bahnhof sei immer wieder thematisiert worden, deshalb habe Bürgermeister Thorsten Erny bereits kurz nach seinem Amtsantritt vor zehn Jahren die Bahnverantwortlichen eingeladen und das Kaufinteresse der Stadt aufgezeigt.

Deshalb ist man nun erleichtert und zufrieden über den Abschluss. "Im Übrigen war die Bahn ein fairer Verhandlungspartner, der nach seinen Möglichkeiten die Stadt unterstützt hat", betont Erny. Für den Bürgermeister hat das Areal große Bedeutung: Die in zwei Tranchen erworbenen Flächen lägen zentral und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Industriebrache "Alte Mälzerei" und den von der Stadt erworbenen Hukla-Flächen. "Städtebaulich hat auch das Nachnutzungskonzept auf dem ehemaligen Krankenhausgelände wie auch die beiden in Aussicht gestellten Bahnunterquerungen Einfluss auf das Gesamtgebiet", so Erny. Die Bereiche würden ein enormes Aufwertungspotential bieten, so dass das Zentrum Gengenbachs attraktiv erweitert werden könnte.

Bahn bleibt als Mieter

Der Stadt gehören mittlerweile entlang der Bahn zahlreiche Liegenschaften. Im Mittelpunkt steht das Bahnhofsgebäude. Große Teile der Räumlichkeiten im Erdgeschoss werden weiterhin von der DB Netz AG und der DB Vertrieb GmbH als Mieter genutzt. Erworben hat die Stadt folgende Gebäude und Anlagen: Das Empfangsgebäude in der Bahnhofstraße 3 mit dem Bahnsteigdach, in dessen Obergeschoss befinden sich zwei sanierungsbedürftige Wohnungen. Ebenso gekauft wurde das Kioskgebäude in der Bahnhofstraße 5 und ein Nebengebäude. "Das Bahnhofsgebäude steht als Gesamtensemble 'Schwarzwaldbahn' unter Denkmalschutz. Das stadtbildprägende Gebäude wird deshalb weiterhin als zentraler Anlaufpunkt dienen und in den kommenden Jahren aufgewertet werden", gewährt der Bürgermeister einen Blick in die Zukunft. Da bislang nicht klar war, welche Räumlichkeiten und welche Bahninfrastruktur bei der Bahn verbleiben müssten, könne erst jetzt die konkrete Planung für eine Umnutzung des Gebäudes begonnen werden.

Die Stadt hatte bereits 2019 Toilettencontainer auf dem Grundstück der Deutschen Bahn installiert. Die sich auf dem Grundstück befindlichen 21 Fahrradboxen werden ebenfalls seit 2007 beziehungsweise 2012 durch die Stadt betrieben. Zudem wurde die Anlage 2017 durch die Stadt um weitere 20 Fahrradboxen erweitert. Damals wurden weitere Fahrradabstellplätze im Bereich der Grünstraße erstellt.