Gewerbegebiete und Schulen erschlossen
Glasfaser-Infrastruktur übergeben
Friesenheim (st) Meilenstein in Friesenheim: Mit der Übergabe der Glasfaser-Infrastruktur an die Vodafone – die Pächterin des Netzes – ist am Dienstag die erste Phase des staatlich geförderten Breitbandausbaus in der Gemeinde abgeschlossen worden. Das teilte die den Ausbau koordinierende Breitband Ortenau GmbH & Co. KG mit. In den vergangenen zwei Jahren sind bei 62 Gebäuden in den Gewerbegebieten I und II sowie Am Bahnhof, der Grundschul-Außenstelle Schuttern sowie der Werkreal- und Realschule die technischen Voraussetzungen für den Zugang zum Turbo-Internet geschaffen worden. Die Gesamtinvestition betrug rund 2,2 Millionen Euro, wobei 90 Prozent durch Fördermittel von Bund und Land abgedeckt wurden.
„Ich freue mich über die Übergabe unserer gebauten Glasfaser-Infrastruktur in Friesenheim an unseren Netzpächter. Dies ein großer und wichtiger Schritt für Friesenheim in seinen Ausbauplänen, der den Ausbau in unserer ersten Ausbauphase abschließt“, sagte Diana Kohlmann, die im Landratsamt Ortenaukreis für den Breitbandausbau zuständige Dezernentin. Für den Ortenaukreis insgesamt blickt sie voraus ins 1. Quartal 2025, wo mit der Übergabe aller rund 2200 Gebäude an die Vodafone die Phase 1 des Breitbandausbaus insgesamt abgeschlossen werden könne und somit ein Meilenstein bei der Umsetzung der Giga Ortenau-Strategie erreicht werde. „Wir haben die Sorgen und Anforderungen unseres Gewerbes und unserer Schulen sehr ernst genommen und ich bin froh, dass wir hier gleich in der ersten Phase des Ausbaus dabei waren“, fügte Friesenheims Bürgermeister Erik Weide hinzu. „Nicht zuletzt haben wir durch diese Maßnahmen auch den privaten Ausbau eines Glasfasernetzes vorangetrieben. Das sind wirklich tolle Neuigkeiten für unsere Infrastruktur.“
Hybrides Ausbaumodell
„Die Übergabe des ersten Netzabschnittes in Friesenheim ist für uns ein wichtiger Zeitpunkt“, sagte Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaserkooperationen bei Vodafone Deutschland. Jetzt könne man mit den nächsten notwendigen Schritten beginnen, die für den Betrieb der hochkomplexen Glasfaser-Infrastruktur notwendig seien. „Wir bauen die aktive Technik auf, binden das Landkreis-Netz redundant an unser Backbone-Netz an und bereiten die Nutzung von Diensten wie Internet, TV und Telefonie vor. Voraussichtlich schon im Herbst werden wir hier in Friesenheim die ersten Kunden anschalten. Wir freuen uns, in den kommenden Jahren noch viele weitere Bürger mit Gigabit-schnellem Internet versorgen zu können. Denn Glasfaser ist der Enabler für Wirtschaft, Bildung, und Wohlstand – und macht den Ortenaukreis so zu einer der modernsten und zukunftssichersten Gigabit-Regionen Deutschlands“, fügte er hinzu.
Es ist bereits die zweite gute Nachricht für den Breitbandausbau in der Gemeinde innerhalb weniger Wochen. Erst im Mai gab die Breitband Ortenau bekannt, dass sie nach dem Ausstieg der Deutschen Glasfaser mit dem Telekommunikationsunternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) einen neuen Partner für den eigenwirtschaftlichen Ausbau gefunden hat. Im September kann zudem der Förderantrag für die finale Phase des staatlich geförderten Ausbaus in der Gemeinde gestellt werden.
In Friesenheim kommt wie in vielen Gemeinden der Ortenau das hybride Ausbaumodell zum Tragen, bei dem staatlich geförderter und eigenwirtschaftlicher Ausbau kombiniert werden. Die Deutsche Glasfaser hatte sich im März zurückgezogen, da sie kein Generalunternehmen für den fristgerechten Ausbau finden konnte. „Die UGG wird zeitnah mit der Ausbauplanung beginnen und dann erneut auf die Bewohner zugehen“, hatte Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau, damals erklärt. Der Baustart sei für das zweite Quartal 2025 vorgesehen. In der abschließenden Phase 3 des staatlich geförderten Ausbaus sollen dann alle noch übrigen rund 455 Gebäude in Friesenheim mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet werden. Der Förderantrag für diese Phase wird voraussichtlich im September gestellt.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für alle von der Breitband Ortenau in Phase 3 geplanten Vorhaben in der Ortenau liegt bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9.250 Gebäude Anschluss im Landkreis an das Turbo-Internet bekommen sollen. In der von 2020 bis 2025 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden derzeit etwa 2.200 Gebäude mit Glasfaser erschlossen, während in der von 2022 bis Ende 2026 laufenden Phase 2 weitere 2200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen. In der finalen Phase 3 schließlich sollen noch einmal rund 9.250 weitere Gebäude im Landkreis Anschluss an das Turbo-Internet bekommen. Auch der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau ist in der Ortenau bereits in vollem Gange. Durch die Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau soll bis 2027 eine Glasfaserquote von 70 Prozent erreicht sein.
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