Erbstück
Schnitzereien im Tausch für ein Stückchen Brot oder Fleisch
Hübsch sehen sie aus, die handgeschnitzte Eule und die Pfeife. Jedes für sich ist eine echte Zierde und wurde von seinem Onkel Bernhard, der 1982 verstarb, selbst gefertigt. Wenn Hans Link aus Fischerbach diese Erbstücke betrachtet, wird er mitunter sehr nachdenklich. Die Eule und die Pfeife hat Bernhard Uhl nämlich in der Gefangenschaft mit einem selbstgebastelten Drahtwerkzeug geschnitzt. "Er war von 1943 bis 1945 in der Exklave Oblast", berichtet sein Neffe.
Kunst für die Offiziere
Viele der Gefangenen hätten sich laut seinem Onkel künstlerisch betätigt. "Wer etwas anbieten konnte, der bekam von der täglichen Wassersuppe etwas mehr ab", so Hans Link. Manche hätten für Offiziere Bilder gemalt oder Figuren geschnitzt und seien dafür mit Zigaretten, einem Stückchen Brot oder Fleisch belohnt worden.
Die Eule und die Pfeife hat Bernhard Uhl allerdings behalten und später mit nach Fischerbach gebracht. Beide Ziergegenstände erinnern Hans Link nicht nur an seinen Onkel Bernhard, sondern auch an das Leiden, das mit Kriegen immer einher geht. Deshalb hofft er sehr, "dass die aktuellen Kriege schnell zu Ende gehen"AG
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