Benefizausstellung "Erprobung neuer Freiheiten Emil Schumacher" in der Villa Haiss

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Kratzer und Löcher, Auflösung und Neuentstehung, erdnahe Farbtöne und kontrastreiches Schwarz-Weiß. Schlagworte, mit denen sich nicht nur Emil Schumachers Radierungen, sondern auch der Zeitgeist der 1950er-Jahre zutreffend beschreiben lassen. Die auf den ersten Blick völlig abstrakten, teilweise willkürlich wirkenden Kompositionen lassen beim genaueren Hinsehen deutliche Bezüge zur Außenwelt erkennen: Köpfe, Pferde und Kühe sind typische Motive, die in Schumachers Werk immer wieder zu finden sind.

Schumacher, der bis 1933 Werbegrafik in Dortmund studiert, nimmt direkt nach 1945 seine Arbeit als freischaffender Künstler wieder auf, wird dabei aber schnell mit den fehlenden Materialien und den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen der Kunstschaffenden im Nachkriegsdeutschland konfrontiert. Druckwerkstätten und Verlage sind Ende der 50er-Jahre Mangelware und die hier ausgestellten Radierungen markieren den Beginn einer neuen Entwicklung in Schumachers Werk, die zuvor, auch rein logistisch, nicht möglich gewesen wäre.

Schnell löst sich Schumacher, als einer der wichtigsten Vertreter des Informel, von der Figürlichkeit, was für ihn aufgrund des Faschismus und der gewaltigen Kriegserfahrungen – ganz im Sinne des Philosophen Adorno – ein zwangsläufiger und alternativloser Schritt ist. Es ist eine Zeit der Abkehr jeglicher, einschränkender Traditionen. Die explizite Form und Farbe werden jetzt nebensächlich, die Bewegung allein, der künstlerische Gestus und die neue Materialität rücken in den Mittelpunkt seiner Arbeiten. Dennoch bleiben Elemente des abstrahierten Lebens weiterhin in seinem Werk erhalten und lassen sich auch in den Grafiken entdecken. Pflanzen, Früchte, Tänzerinnen, Gestrüpp laden zum gedanklichen Spazierengehen ein.

„Alles was ist, […] ist formlos und doch Form“, so beschreibt es Schumacher selbst und mit Erstaunen stellt man fest, wie es ihm und seinen Künstlerkolleg*innen des Informel gelingt, ihre widerspenstigen Werke den Betrachtenden nicht zu verschließen, da jeder Pinselstrich, jeder Farbauftrag und jede spontane Bewegung offenbart wird. Die Dramatik und die Spannung, die aus Schumachers meist großformatigen Gemälden hervorgehen, finden auch in den hier gezeigten kleineren Radierungen Ausdruck. Die Unmittelbarkeit seiner Arbeiten fasziniert und lässt unseren Blick in alle Richtungen wandern. Vielmehr noch, es gelingt vor allem seinen Grafiken, einen überraschenden Kontrast zwischen der Zartheit des Materials und der Kraft des Motivs zu bewirken.

Die 25 vom Abstracta-Verlag publizierten Arbeiten werden uns für die Ausstellung freundlicherweise von Thomas Schiessel, Sohn des einstigen Verlegers, zur Verfügung gestellt. Dafür gilt unser herzlicher Dank. Alle Verkaufserlöse der Ausstellung werden der Christoffel Blindenmission e.V. gespendet.

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