Einer der dramatischsten Stummfilme, „Die Passion der Jungfrau von Orléans“ aus dem Jahre 1928 wird im dritten Konzert der Festwoche klassischer Musik am Freitag, 27. September um 20 Uhr in der kath. Pfarrkirche in Oppenau gezeigt. Simultan dazu werden die effektvollen und ausdrucksstarken Orgelimprovisationen von Johannes Mayr zu hören sein.
Über den Stummfilm »La Passion de Jeanne d’Arc« des dänischen Regisseurs Carl Theodor Dreyer von 1928 wurde schon viel geschrieben. Es ist ein formales Meisterwerk, das eine ungeheure emotionale und intellektuelle Wirkung entfesselt. Der Film ist von überraschender Modernität, als wäre er gestern gedreht worden. Oder übermorgen. Oder eben 1928, denn heute werden solche filmischen Meisterwerke nicht mehr erschaffen. Der Film teilt das Schicksal seiner Heldin. Die einzige unzensierte Fassung verbrannte bereits im Erscheinungsjahr in den Ufa-Studios in Berlin. In England war der Film verboten. In Frankreich wurden 15 Minuten herausgeschnitten. Später hat Dreyer aus Resten eine zweite Fassung gemacht, die der Originalfassung nahe kommen soll.
Der Film zeigt den Prozess der Jeanne d’Arc und spielt in romanisch anmutenden, nackten Räumen, die sich in der Abtei Brauweiler jenseits der Leinwand fortzupflanzen scheinen. Die Orgelmusik verschmilzt mit dem Film, sie erfüllt den ganzen Kirchenraum und lässt die Leinwand zur Welt werden. Ein Film der Diagonalen, der Gesichterstudien und der Verklärung. Stumme Dialoge, die umso eindringlicher sprechen. Die Bildkomposition ist einzigartig und meisterhaft. Die Montage besitzt einen Rhythmus von unglaublicher Suggestivkraft. Und dann das Fanal des brennenden Körpers am Ende des Films. –
Ein ideales Programm, um mit der Partnerin/dem Partner oder einer guten Freundin/ einem guten Freund einen netten Abend zu haben. Deshalb gibt es für Paare die Karte vergünstigt.
Vorverkauf unter https://karten.festwoche.info/ (Tel: 07804/8799868) und im Kulturbüro Oppenau Tel: 07804 / 48-37.
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