Internationale Frauentag | Kommunales Kino

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8. März 2023
18:00 Uhr
8. März 2023
20:00 Uhr

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Zum Intenationalen Frauentag am Mittwoch, den 8. März 2023 zeigt das Kommunale Kino zwei Filme im Offenburger KiK- Kultur in der Kaserne

Die Unbeugsamen um 18 Uhr
Dieses unfassbare Dokument über Sexismus und Männerbünde gegen Frauen als Politikerinnen ist eine Zeitreise in die Bonner Republik. Die männerzentrierte Geschichtsschreibung erzählt nichts von dem oft flegelhaften, dummpatzigen Verhalten der männlichen Politiker ihren Kolleginnen gegenüber. Das schockierende, teilweise unveröffentliche Archivmaterial zeigt, was los war in der Zeit von 1950 bis zur Wiedervereinigung: eine Epoche sexueller Diskriminierung und Demütigung. Die Bewunderung für die Pionierinnen mit ihren bitteren, absurden, manchmal auch humorigen Erinnerungen kann nicht groß genug sein. In den zahlreichen Interviews mit ihnen (Herta Däubler-Gmelin, Renate Schmidt, Rita Süssmuth und viele andere) wird bewusst, mit welchem Mut, auch Widerborstigkeit, sie sich gegen die Männermacht stellten und über die Parteigrenzen hinweg solidarisierten. Bei diesem Filmerlebnis schüttelt man manchmal fassungslos den Kopf.

Die Sternstunde ihres Lebens um 20 Uhr

Am 23. Januar 1949 verkündet Konrad Adenauer das fertige Grundgesetz. Darin steht unter Artikel 3, Absatz 2: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Klar, das ist doch selbstverständlich! Aber als 1948 das Grundgesetz für die Bundesrepublik erarbeitet wurde, hielt die große Mehrheit des Parlamentarischen Rats diesen Passus der Gleichberechtigung für völlig überflüssig, ja sogar absurd. Selbst Politikerinnen wie Helene Weber (CDU) zeigten sich kritisch:“ Die Gesellschaft ist noch nicht reif für so viel Gleichberechtigung!“.Dem langen, hartnäckigen Kampf einer Frau ist es zu verdanken, dass dieser Passus nicht komplett unter den Tisch fiel: Elisabeth Selbert (SPD). Wie wir wissen, war sie letztendlich sehr erfolgreich, musste aber wieder in der politischen Versenkung verschwinden. Sie wurde von der SPD nicht für den Bundestag vorgeschlagen, sondern ging zurück in ihren Beruf als Anwältin für Familienrecht. In diesem spannenden Film, der einem wieder einmal vor Augen führt, dass für Demokratie immer wieder gekämpft werden muss, wird Elisabeth Selbert (und ihren Mitstreiterinnen) ein kleines Denkmal gesetzt.

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