Am 23. Januar 1949 verkündet Konrad Adenauer das fertige Grundgesetz. Darin steht unter Artikel 3, Absatz 2: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Klar, das ist doch selbstverständlich! Aber als 1948 das Grundgesetz für die Bundesrepublik erarbeitet wurde, hielt die große Mehrheit des Parlamentarischen Rats diesen Passus der Gleichberechtigung für völlig überflüssig, ja sogar absurd. Selbst Politikerinnen wie Helene Weber (CDU) zeigten sich kritisch:“ Die Gesellschaft ist noch nicht reif für so viel Gleichberechtigung!“.
Dem langen, hartnäckigen Kampf einer Frau ist es zu verdanken, dass dieser Passus nicht komplett unter den Tisch fiel: Elisabeth Selbert (SPD). Wie wir wissen, war sie letztendlich sehr erfolgreich, musste aber wieder in der politischen Versenkung verschwinden. Sie wurde von der SPD nicht für den Bundestag vorgeschlagen, sondern ging zurück in ihren Beruf als Anwältin für Familienrecht. In diesem spannenden Film, der einem wieder einmal vor Augen führt, dass für Demokratie immer wieder gekämpft werden muss, wird Elisabeth Selbert (und ihren Mitstreiterinnen) ein kleines Denkmal gesetzt.
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