Andreas Dresen dürfte einer der aktuell renommiertesten Regisseure in Deutschland sein. In europäischen Kinos werden seinen Filmen ganze Reihen gewidmet. Da im größten Kino Offenburgs sein neuester Film nicht gezeigt wurde, will das KOKI Offenburg dieses Versäumnis nachholen. Im Film geht es um Murat Kurnaz, der ohne dass gegen ihn Anklage erhoben wurde oder Beweise gegen ihn vorgelegt wurden, viereinhalb Jahre im berüchtigten Gefängnis Guantánamo gefangen gehalten wurde. Die Geschichte des als ‚Bremer Taliban‘ verleumdeten Muslims ist ein Armutszeugnis für jeden Rechtsstaat. Der Regisseur
behandelt diesen Stoff nicht als Justizkrimi, sondern ein wenig als ‚Komödie‘. Er schildert den Sachverhalt aus der Perspektive der Mutter: Rabiye Kurnaz. Unterstützt vom Bremer Anwalt für Menschenrechte Bernhard Docke (Alexander Scheer Gundermann) beginnt die Odyssee zwischen Stillstand und Flugzeug, zwischen Washington und Deutschland. Eigentlich will die Mutter nur das Beste für ihre Familie, aber sie wird immer wieder mit der Weltgeschichte konfrontiert. Der Film kombiniert Leichtigkeit mit Tiefgang. Beim Deutschen Filmpreis 2022 erhielt dieser Film zahlreiche Auszeichnungen (Silber als Bester Spielfilm, Beste weibliche Hauptrolle, Beste männliche Nebenrolle.
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