Erinnert - verdammt - vergessen- gefeiert? Die Erinnerungskämpfe um 1848/49
Der Historiker Dr. Wolfgang M. Gall trägt am 24. November 2022 um 19 Uhr im Museum im Ritterhaus über die Badische Revolution und das Erinnern daran vor.
Ereignisse im Nachklang zu bewerten und daran zu erinnern ist im Monat November ein präsentes Thema. Wichtige historische Ereignisse wie der Mauerfall, die Reichspogromnacht oder das Ende des ersten Weltkrieges stehen aktuell im Fokus der Erinnerungskultur. In Offenburg lohnt sich zudem der Blick auf die Ereignisse rund um die Badische Revolution von 1848 und wie sie im Rückblick politisch „verwertet“ wurden. In einem Vortrag im Museum im Ritterhaus am 24. November 2022 um 19 Uhr beleuchtet der Historiker Dr. Wolfgang M. Gall die Ausprägungen dieser Erinnerungskultur.
Der Referent begibt sich auf den spannenden Weg zurück in 175 Jahre deutsche Geschichte und analysiert die Kämpfe um die Erinnerung an die Revolution von 1848/49. Er beschäftigt sich mit Fragen wie: Wie bewerteten die Radikaldemokraten Friedrich Hecker, Gustav Struve (und seine Frau Amalie) sowie Amand Goegg nachträglich die Bedeutung der von ihnen initiierte Offenburger Versammlung von 1847? Wo verliefen die Konfliktlinien in der Erinnerung? Wer verstand sich überhaupt als Erbe von 1848/49? Wie beeinflussten politische Umbrüche, wie z.B. die Reichseinigung von 1871, die Bewertung der zurückliegenden revolutionären Ereignisse? Wie wurde das Wissen um die Kämpfe der demokratischen Revolutionärinnen und Revolutionäre an die nachfolgenden Generationen weitergegeben? Wie erinnerten sich Frauen an die Ereignisse? Der Referent stellt in seinem Vortrag die Stadt Offenburg in den Fokus, zieht aber immer wieder Vergleiche zu den revolutionären Zentren Berlin, Frankfurt und Rastatt. Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Historischen Verein.
Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum Vortag um 17 Uhr unter Tel. 0781 - 822577 oder per Mail an museum@offenburg.de.
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