Präsentation des Buches „Fritz Roess – Bauer und Poet“ im Rahmen der Lesung im Fessenbacher Buchlädele

Präsentation des Buches „Fritz Roess – Bauer und Poet“ im Rahmen der Lesung im Fessenbacher Buchlädele  | Foto: (c) U. Haß
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Das Fessenbacher Buchlädele präsentiert am Donnerstag, 26. Januar, von 17 bis 19 Uhr (Einlass ab 16.30 Uhr) einen grenzüberschreitenden, elsässischen Literaturabend mit Lesung, Gedichten und musikalischer Einlage

Dem Uropa Fritz Roess, einem „Kaasbüür“ aus dem elsässischen Münstertal, wurde von seinen Urenkeln ein Buch gewidmet

Die Cousins Daniel Maurer, Philippe Elsass und Daniel Roess haben in alten Schriften und Unterlagen das Haushaltsbuch des Uropas entdeckt und daraus ein Buch mit seinen Memoiren aus der Zeit von 1870, seinem Geburtsjahr, bis zum Todesjahr 1917, veröffentlicht

Von Ursula Haß (uh)
Das Buchlädele und Büchercafé in Fessenbach, der Autorin und Betreiberin Ursula Haß hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich der regionalen Literatur, Malerei und Musik zu widmen. Auch alte Zeitschriften, schöne alte Bibeln, kleine Antiquitäten und Raritäten, wie auch Bilder, sind hier zu entdecken. So gibt es jetzt auch schon den ersten „grenzüberschreitenden“ kulturellen Elsass-Abend mit einer Lesung und Präsentation des Buchs von Fritz Roess, einem elsässischen Bergbauern und Poeten aus dem Münstertal. Es waren drei Cousins, Daniel Maurer, Philippe Elsass und Daniel Roess, die sich über eine Genealogie-Webseite gefunden haben und beschlossen, die Memoiren ihres elsässischen Urgroßvaters Fritz Roess in einem Buch herauszubringen. In einem Haushaltsbuch hat der Autor seine Erinnerungen und Erlebnisse im deutsch-besetzten Elsass und dem Ersten Weltkrieg, den er auch als Landsturmsoldat auf deutscher Seite erlebte, niedergeschrieben. So entstanden Geschichten und Gedichte, die diese Zeit zwischen 1870, dem Geburtsjahr von Fritz Roess und seinem Todesjahr 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, widerspiegeln. Es ist auch ein Stück Geschichte des Elsass, das hier in diesem Buch wieder aufersteht. Roess lebte mit seiner Familie in Sulzern, heute Soultzeren, hoch oben im Münstertal. Als das Elsass zwischen die Fronten des Ersten Weltkriegs geriet, verlor die Familie, seine Frau Margarethe, die aus einer wohlhabenden Familie aus Mulhouse stammte, sowie seine Kinder den Hof, einen Großteil ihres Eigentums, und ihre Heimat. Sie mussten auf die andere Rheinseite, nach Baden, in die Gegend um Freiburg, fliehen, wo Fritz Roess mit 46 Jahren in den Landsturm, dem letzten Aufgebot der Wehrpflichtigen im Deutschen Reich, eingezogen wurde.

Im November 1917 erlag er einer Tuberkuloseerkrankung. Seine Erinnerungen und die Gedichte, die er in deutscher Sprache verfasst hatte, waren sein Vermächtnis. Für die drei Cousins, Daniel Maurer, Philippe Elsass und Daniel Roess stand fest, dass diese Erinnerungen und über 40 Gedichte erhalten bleiben sollen für die Nachwelt. Doch zunächst mussten sie erst einmal übersetzt werden. Es war auch der Wunsch der drei, dass das Buch in deutscher und französischer Sprache herauskommen sollte. Nicht nur der Vater, auch der Sohn, Georges Roess (1900 bis 1985), schrieb über seine Erlebnisse während und nach dem Krieg, die ebenfalls im Buch enthalten sind. Außerdem finden sich zahlreiche historische Fotografien und Anmerkungen zum Inhalt des Buches, das nun in einer überarbeiteten zweiten Auflage im September 2022 erschienen ist. Das Buch wird von den beiden Cousins Daniel Maurer aus Illkirch sowie seinem Cousin Philippe Elsass aus Rosheim, der auch als Hauptübersetzer agierte, am Donnerstag, 26. Januar 2023 im Fessenbacher Buchlädele,

Am Winzerkeller 5, Untergeschoss, von 17 bis 19 Uhr (Einlass ab 16.30 Uhr) präsentiert. Dazu wird die Autorin Ursula Haß verschiedene Gedichte des Autors vorlesen und es werden auch Bilder von Tomi Ungerer und Lothar von Seebach zu sehen sein. Außerdem kann noch ein aktueller Kalender zur Ausstellung von Seebach im Oktober 2022 erstanden werden.

Weitere Infos unter www.fessenbacher-buchlädele.de Eine Anmeldung zur Veranstaltung wäre unter hass.u@t-online.de wünschenswert.

Präsentation des Buches „Fritz Roess – Bauer und Poet“ im Rahmen der Lesung im Fessenbacher Buchlädele  | Foto: (c) U. Haß
Fritz Roess in der Uniform des Landsturms, wo er noch in 1916 eingesetzt wurde.
 | Foto: (c) Privat

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