Am Dienstag, den 22.10.2024 um 19 Uhr, lädt das Museum im Ritterhaus zu einem Vortrag ein.
Begleitend zur Ausstellung „Narrenzeit“ anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte, die in Offenburg gezeigt wird, zeichnet der Vortrag die Vorgeschichte und die Entwicklung dieses ältesten Interessenverbandes der Fastnacht in Deutschland nach. Dabei geht es zunächst um die Wurzeln des fastnächtlichen Treibens und um seine kulturhistorischen Hintergründe und anschließend um die mehrfachen Wandlungen, die das Brauchgeschehen vom Spätmittelalter bis in die Zeit der Aufklärung durchgemacht hat. Ein besonderer Schwerpunkt wird dann die „Erfindung“ des Karnevals als neue Form des Feierns in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sein. Während man noch bis vor wenigen Jahrzehnten Fastnacht und Karneval häufig als völlig unvereinbar gegeneinander ausgespielt hat, ist mittlerweile klar, dass sie beide dieselben Wurzeln haben. Und speziell für Offenburg gibt es sogar hervorragende Quellen, die belegen, dass es in den späten 1820er Jahren einen regen Austausch zwischen Offenburg und Köln gegeben hat, in dem beide Städte ihre Umzüge miteinander verglichen. Ein letzter Fokus des Vortrags, der übrigens reich bebildert ist, wird dann auf der Frage liegen, warum sowohl die Fastnacht als auch der Karneval seit 2014 im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes stehen und was sich die Narren und Jecken vom Schutz ihrer Bräuche durch die UNESCO versprechen. Werner Mezger, bekannt durch zahlreiche Publikationen und viele Rundfunk- und Fernsehsendungen war bis 2021 Professor für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Universität Freiburg und Direktor des Freiburger Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE). 5/4 €.
Anmeldung an museum@offenburg.de oder Tel. 0781 822577.
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