Kunstausstellung mit Werken von Lothar von Seebach in der Reblandhalle Fessenbach

1. November 2022
10:00 - 19:00 Uhr
Fessenbach, 77654 Offenburg
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28. Oktober 2022
10:00 - 19:00 Uhr
29. Oktober 2022
10:00 - 19:00 Uhr
30. Oktober 2022
10:00 - 19:00 Uhr
31. Oktober 2022
10:00 - 19:00 Uhr
1. November 2022
10:00 - 19:00 Uhr

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Foto: Bildnis, Mädchen mit rotem Haar, 1898; Azaleen im Gewächshaus,  1879; Selbstbildnis um 1913; Lothar von Seebach
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  • Foto: Bildnis, Mädchen mit rotem Haar, 1898; Azaleen im Gewächshaus, 1879; Selbstbildnis um 1913; Lothar von Seebach
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Offenburg-Fessenbach. Lothar von Seebach, der von seiner Heimatgemeinde Fessenbach im Jahr 2017 am Eingang von Fessenbach mit einer Gedenktafel gewürdigt wurde, kam 1853 im Fessenbacher Liebfrauenhof zur Welt. Seine Eltern waren Pauline und Julius Adolf, Freiherr von Seebach. Aus Anlass des 170. Geburtstages des Künstlers im März 2023 und zum 25-jährigen Bestehen des deutsch-französischen Vereins „Freunde von Lothar von Seebach e.V./Association des Amis de Lothaire de Seebach“ im Jahr 2022, gibt es nun wieder nach fünf Jahren eine Kunstausstellung mit bekannten, aber auch neuerworbenen Werken von Lothar von Seebach. Organisiert wird die Ausstellung, die vom 29. Oktober bis 1. November 2022, von 10 bis 19 Uhr in der Fessenbacher Reblandhalle stattfindet, vom Verein der Freunde von Lothar von Seebach e.V./Association des Amis de Lothaire de Seebach, dessen Vorsitzender Hans Gotthilf von Seebach ist, der Ortsverwaltung Fessenbach sowie dem Heimatverein. Der Eintritt ist frei. Bereits vor fünf Jahren ist die Ausstellung auf eine sehr große Resonanz gestoßen und über 2.000 Besucher waren begeistert über die Vielfältigkeit seiner Werke. Auch in diesem Jahr werden wieder über 80 Kunstwerke zu sehen sein. Wie Angelika Albers, Mitglied im Verein, informiert, sind in diesem Jahr aber auch einige neue Werke darunter, die sich, wie weitere Gemälde im Privatbesitz befinden und zur Verfügung gestellt werden. Ein Großteil der Gemälde wird auch wieder aus einem Privatbesitz aus Straßburg, kommen, wo Lothar von Seebach auch sein Atelier und sein künstlerisches Schaffen in der Stadt gefunden hatte. Frau Dr. Brigitte Wilke aus Gengenbach und ihrem Werkverzeichnis über den Künstler aus dem Jahr 2003 ist es zu verdanken, dass Lothar von Seebach wieder als bedeutender oberrheinischer Impressionist, auch in seiner deutschen Heimat, an großer Bedeutung gewonnen hat.
Viele seiner über 2.000 Werke der verschiedensten Stilrichtungen geben Aufschluss über sein breit- gefächertes Schaffen. Die künstlerischen Anfänge des Malers gehen von der Kunstschule Karlsruhe unter seinem Lehrer, Ferdinand Keller, aus. Entstanden sind biblische Szenen in koloristischer Manier, Landschafts- und Aktmalerei, Früchte-, Tier- und Jagdstilleben nach alter holländischer Tradition. Mit den in Öl gemalten Bildern alter Berufe sowie auch mit den berühmten Blumenbildern, mit denen er als „Blomemoler“ bekannt wurde und mit Portraits bedeutender Persönlichkeiten der Stadt Straßburg, verdiente er seinen Lebensunterhalt. In Aquarellen oder Zeichnungen wurde das Straßburger Leben vor und nach 1900 festgehalten. 1909 verlieh ihm die Straßburger Kunstgewerbeschule den Professorentitel, auch ist eine Straße in Straßburg nach ihm benannt worden. Nach dem 1. Weltkrieg, 1919, verließ er Straßburg, allerdings nur vorübergehend. In dieser Zeit sind in Ludwigshafen am Bodensee bei seinem früheren Schüler, Werner Mollweide, seine typischen Bodenseebilder entstanden. Nach einem Aufenthalt in Frankfurt am Main wohnte er ab 1923 zeitweilig im Fessenbacher Schlössle bei seinem Bruder August von Seebach, der das Schlössle, das heute dem Verleger Hubert Burda gehört, zusammen mit seiner Frau Lily, einer geborenen Picard, bewohnte. Hier entstanden auch einige Offenburger und Fessenbacher Ansichten. Lothar von Seebach erhielt 1921 die französische Staatsbürgerschaft aufgrund seiner Verdienste und seiner engen Verbundenheit mit Straßburg. So erfolgte auch 1924 die Rückübersiedlung in seine ihm liebgewordene Stadt Straßburg. Ein kurzer Aufenthalt in St. Raphael an der Riviera blieb ihm noch vergönnt, bevor er am 23. September 1930 im Bürgerspital in Straßburg starb. Lothar von Seebach, der bis zu seinem Tod sein Atelier de la Tour am Spitalplatz Nr. 9 in Straßburg bewohnte, war ein künstlerischer Brückenbauer zwischen dem Elsass und Baden und mit seinen Werken zugleich ein Bindeglied zwischen dem deutschem und französischen Impressionismus. „Sein Werk ist dem von Max Liebermann oder Gustave Caillebotte gleichzusetzen“, hält Buchautorin Brigitte Wilke fest. Zur Einführung der Vernissage für geladene Gäste am Freitag, 28. Oktober 2022, 19 Uhr, spricht Professor Dr. Oliver Jehle aus Karlsruhe.
Von Samstag, 29. Oktober bis Montag, 1. November ist die Ausstellung für alle von 10 bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Am Sonntag, 30. Oktober gibt es um 15 Uhr eine deutsche und französische Führung durch die Ausstellung. Neben den bekannten Gemälden darf man auch auf einige unbekannte Werke gespannt sein, verrät schon mal Angelika Albers und es wird auch wieder einen neuen Kunstkalender mit Bildern von Lothar von Seebach geben, der im Rahmen der Ausstellung erworben werden kann.

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