Die Ausstellung im Salmen-Glashaus beleuchtet in elf Themenstationen die Funktion, die den frühen Konzentrationslagern im nationalsozialistischen Herrschaftssystem zukam. Anhand zahlreicher Biografien von Verfolgten führt sie die Brutalität vor Augen, die auch schon die Frühphase des NS-Regimes kennzeichnete.
Beim Begriff ‚Konzentrationslager‘ denken viele Menschen in erster Linie an Gaskammern, Krematorien und industrialisierten Massenmord. Dass dieses Menschheitsverbrechen erst in der zweiten Hälfte des Zweiten Weltkriegs in Gang gesetzt wurde, ist heute kaum noch bekannt. In Vergessenheit geraten ist damit zugleich auch die Geschichte der so genannten ‚frühen Lager‘: Mit der ,Reichstagsbrandverordnung‘ vom 28. Februar 1933 setzten die Nationalsozialisten die rechtsstaatliche Ordnung im Deutschen Reich außer Kraft und schufen die Legitimationsgrundlage für Willkür und Gewalt. Schon wenige Wochen später begannen sie, in allen Teilen des Landes Konzentrationslager einzurichten.
Bei der Durchsetzung und Absicherung der NS-Diktatur kam diesen frühen Lagern eine zentrale Rolle zu: Die politischen Gegner der Nazis sollten neutralisiert und gedemütigt, jeglicher Widerstand möglichst schon im Keim erstickt werden. In den frühen Lagern erprobten die nationalsozialistischen Machthaber Instrumentarien der Gewalt. Der Weg in den millionenfachen Massenmord war damit nicht vorgezeichnet, aber geebnet. Die frühen Lager markierten so den Auftakt des Terrors.
Den Ausgangspunkt der Wanderausstellung bilden die 15 Lager, an die in den an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätten erinnert wird. Sie stehen exemplarisch für die mehr als 90 frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich. Das Exemplar im Salmen wird vom Lernort Kislau e.V. verliehen.
Im Rahmen der Veranstaltung wird Luisa Lehnen, Mitkuratorin der Ausstellung vom Lernort Kislau e.V., einen tieferen Einblick in die Entstehung der Ausstellung gewähren. Fachbereichsleiterin Carmen Lötsch wird das Grußwort halten.
Mit der neuen Ausstellung nimmt der Salmen nun auch den Sonderausstellungs-Betrieb auf. Künftig werden in der Sonderausstellungsfläche im Glashaus stetig wechselnde Ausstellungen zu sehen sein.
Ausstellungsdauer: Vom 8. Dezember 2023 bis zum 6. Februar 2024
Infos:
Der Salmen - Haus der Demokratie Offenburg
Lange Straße 52, 77652 Offenburg
www.der-salmen.de, salmen@offenburg.de
Tel. +49 781 82-2701
Öffnungszeiten:
Di., Do., Fr. 14 Uhr – 20 Uhr
Sa. & So. 11 Uhr – 17 Uhr
Mo. & Mi. geschlossen
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