Michael Deger: Skulpturen
Andreas Fahr: Holzschnitte und Mischtechnikdrucke
Der Künstlerkreis Windschläg e.V präsentiert in der Festhalle Weier die beiden Künstler–Mitglieder Andreas Fahr und Michael Deger aus Offenburg. Ihre Werke verzahnen sich auf der Ausstellung symbiotisch.
Andreas Fahr, genannt sCULTO, bedient sich bei seinen grafischen Arbeiten auf Holzschnittbasis zumeist mehrerer Druckstöcke in einem Werk. So entstehen Einzelstücke in lebendiger Originalität. Fragmentarisch erfasste Architektur lässt der Fantasie freien Lauf.
Als Druckstock für Hochdruck kann ein Holzschnitt oder ein Objekt, ja sogar ein Stück Papier oder Stoff dienen. Genommen wird, was sCULTO gerade passend für den Ausdruck des fertigen Druckes erscheint. So wählt er auch beim Tiefdruck spontan zwischen Kupfer- oder Kunststoffplatte.
Ausgehend vom klassischen Holzschnitt beginnen sich die Elemente in den Unikatdrucken aufzulösen und Geschichten zu erzählen – ein Kritiker hat das mal als narrative Abstraktion charakterisiert. Sein Ausdruck greift aber noch weiter. Da überschreitet er gerne mal die Grenze zum abstraktiven Impressionismus bis hin zur reinen Farbigkeit: gedruckt wie gemalt.
Das schlägt auch durch bei seinem Ausflug in das Skulpturale. Jüngst schuf er eine überlebensgroße Skulptur aus drei mächtigen Basaltsäulen mit großen bunten Glaselementen: die „Weltexplosion Vielfalt“ – aus der Entfernung verschwimmt seine Wahrnehmung der Umwelt zum Bild, das er in der Ausstellung präsentiert nebst „Skulptursplittern“ - Ausschnitte aus den unterschiedlichsten Perspektiven.
Das ist der Brückenschlag zu den Skulpturen von Michael Deger.
Er zeigt seine meist figürlich erscheinenden Skulpturen aus diversen Materialien: von Holz über Stein bis hin zur exklusiven Bronze.
Michael Deger lässt sich scheinbar zwanglos von den Charakteristika des Rohmaterials leiten und schält dann das von ihm im Werkstück erkannte Thema beharrlich Stück um Stück heraus. So entfernte er aus einem zerfressenen Stück Eichenholz alles lose oder auch morsche Material. Damit traten zahlreiche Menschen und Gesichter ans Tageslicht und bildeten die Skulptur „Begegnung“.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen und Abläufe im Mittelpunkt seines Schaffens.
Eine seiner Skulpturen betitelt er mit dem Ursprung und dem Jetzt. Ein Embryo als Symbol des unschuldigen Lebens führt uns zum noch unförmigen Menschen, der sich im Spiegel einer Messingkugel selbst erkennt. Dem gegenüber findet sich das Negative in Form einer mystischen Person, begrenzt durch eine Spirale für das positive Gedankengut. Wenngleich dieses auf unfruchtbaren Boden fällt.
Diese Beschreibung umreißt treffend, wie Michael Deger an die Gestaltung seiner Skulpturen herangeht. Er will uns ermöglichen, Kunst mit allen Sinnen zu erleben.
Samstag 07.12.2024
Preview 16:00
Vernissage 18:30
danach: Künstlerführung
Ausstellung bis 21:00
Sonntag 08.12.2024
Ausstellung 11:00 bis 17:00
Künstlerführung 11:00
Fest- und Gemeindehalle Weier
Hubertusstr. 1b
77656 Offenburg
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