Infotext: Theater-AG des Grimmelshausen-Gymnasiums
Das gab es noch nie: Die Theater-AG des Grimmelshausen-Gymnasiums zeigt in Kooperation mit dem Offenburger Forum-Kino ihre neueste Produktion. Wie kam es dazu? Zwei Faktoren haben dies bewirkt: Corona und der Umbau des Salmen. Aber weder Corona noch die Tatsache, dass wir nicht mehr an gewohnter Stätte spielen konnten, haben es geschafft, uns davon abzubringen, Shakespeares herrliche Komödie
EIN SOMMERNACHTSTRAUM
aufzuführen. Dabei haben wir den störenden Hindernissen eine neue Idee entgegengesetzt. Wir haben das Stück als Film inszeniert. (Regie: Hansjörg Haaser, Kamera und Filmproduktion: Werner Harter, Filmkiste Ohlsbach, Requisiten und Kostüme: Silke Herbert, Choreographie: Julia Kircher). Theater als Kinofilm, Schüler als Stars auf der Leinwand.
Gedreht wurde an Plätzen unserer Stadt: an der Stadtmauer, an der Wenk-Treppe, am Fischmarkt zu ganz früher Stunde, im Kapuzinerkloster des Grimmels, in der altkatholischen Mattias-Kirche und im Ohlsbacher Wald. So wurden die Straßen unserer Stadt zum dramatischen Spielort, wurde Offenburg ein Teil der Shakespeare-Welt.
Shakespeares „Sommernachtstraum“ gehört sicher zu den faszinierendsten Stücken der Weltliteratur und stellt für alle Theatergruppen eine große Herausforderung dar. Zu dieser Faszination trägt die bunte Vielfalt der im Spiel dargebotenen Welten bei: Da ist die Welt des Herzogs, die nüchterne Tagwelt der Vernunft, die aber auch zur Bedrohung der wahren Liebe zwischen Hermia und Lysander wird. Vor dieser Gefahr fliehen die Liebenden in den Wald, in die Nachtwelt der Naturgeister und Elfen, wo Oberon und Titania regieren. Hier herrschen Wunder und Zauber, aber auch die Gefahr, verzaubert und in seinen Gefühlen verunsichert zu werden. Doch schließlich siegt das echte Gefühl, ist alle Verwirrung aufgehoben, finden die Liebenden wieder zusammen. Dass Liebe freilich auch tragisch enden kann, zeigt das derb-komische Spiel der Handwerker, die ihr Stück von Pyramus und Thisbe zur Hochzeit des Herzogs am Hof aufführen. In der heiteren Komödie wird diese Gefährdung aber nur ironisch gebrochen dargestellt, bleibt dies ein Spiel im Spiel - zur Erheiterung aller. Und so bittet der verschmitzte Puck am Ende das Publikum, alles nur als eine Geschichte der Nacht und als Traum zu betrachten.
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