So. 03.03.2024, 19 Uhr, Oberrheinhalle Offenburg
Zeitgenössischer Tanz in der Oberrheinhalle mit dem Ensemble „Of Curious Nature“ - intensiv, emotional und facettenreich
Die Tanz-Kompanie „Of Curious Nature“ vereint professionelle Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt im Nordwesten Deutschlands. Sie hat sich eine inspirierend vielseitige künstlerische Identität erarbeitet, die sich ganz dem zeitgenössischen Tanz verschreibt. Am Sonntag, 3. März, kommt das Ensemble mit den Choreographien „Ort“ und „Un-Zeit“ um 19 Uhr in die Offenburger Oberrheinhalle.
Die Bewegungssprache der Kompanie ist der kulturellen Gegenwart verpflichtet, dabei immer intensiv, emotional, facettenreich zwischen feinsinniger Innerlichkeit und aufrüttelnder Energie. Den aktuellen Impulsen des Lebens abgeschaut, bietet sie in ihrer künstlerischen Treffsicherheit abwechslungsreiche, manchmal überraschende, immer glaubwürdige Anknüpfungspunkte zur heutigen Welt. Seit 2019 ist Helge Letonja künstlerischer Leiter des Ensembles.
„Ort“: Das spanische Choreografie-Kollektiv Kor’sia beschäftigt sich mit Tanz als künstlerischer Möglichkeit und das Verhalten der menschlichen Gesellschaft aufzuschlüsseln und zu kommentieren. In ihrer Choreografie „Ort“ mit den Tänzerinnen und Tänzern von Of Curious Nature, nehmen die beiden Choreografen Antonio de Rosa und Mattia Russo den Un-Ort einer Bushaltestelle im Niemandsland als Ausgangspunkt ihres kreativen Prozesses. Ein Raum des kurzen Aufenthalts, in dem Menschen in Anonymität verharren. Ein Ort des Zusammentreffens, der an sich wenig zur Begegnung einlädt, schwebend zwischen Ausgangspunkt und Ankunftsort. Kor’sia lässt mit den Tänzer*innen von OCN an diesem Nicht-Ort unterschiedliche Ausschnitte von Erzählungen entstehen. In schnellen Schnitten verändern sie den Raum und geben dem Publikum tänzerisch theatrale Bilder wie Puzzleteile an die Hand, um sie mit eigenen Deutungen zu füllen.
„Un-zeit“ beschreibt mit einer dynamischen Choreografie die aktuelle Dramatik einer weltweiten Zeitenwende und sucht in intimen Momenten nach Verlässlichkeit und Halt. Dazu nimmt sich Helge Letonja die Symphony No.4 (Tansman Episodes) von Henryk Mikolaj Górecki als musikalischen Bezugspunkt. Inspiriert von der Kraft der Musik formuliert er mit den ausdrucksstarken Tänzerinnen und Tänzern des Ensembles seine zeitgenössische Tanzsprache als Kontrast. Die Körper der Tänzerinnen und Tänzer suchen sich Wege in einem alles umhüllenden Nebelraum, der sie dazu auffordert, diesen körperlich ebenso wie symbolisch zu durchdringen. Ein Sinnbild, ein Anspruch, auch eine Hoffnung.
Letonjas Choreografie entstand als Kommentar zu den jüngeren gesellschaftlichen Entwicklungen in der Welt – Vereinzelung, Abschottung, militärische Aggression.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.