Neun Leute werden unvermittelt mitten aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Die meisten
kennen sich nicht, und was ihnen widerfahren ist, ist allen ein Rätsel. Nach und nach stellt sich
heraus: Die Gruppe befindet sich vor den Mauern einer großen Stadt, in die schließlich auch
Einlass gewährt wird. Eine Stadt, in der alles anders ist, das bisherige Leben auf den Kopf
gestellt wird. Dort leben Menschen, die den Traum von einer gerechten und harmonischen
Welt für sich verwirklicht haben, die genauso gern arbeiten wie spielen oder tanzen - und die
für jeden und jede einen Platz bereithalten.
Aber wie verhalten sich die neun in ihrer Zwischenwelt Gestrandeten zu dieser Perspektive? Sie
kommen aus unterschiedlichen Schichten und Lebensumständen. So manchem gefällt „das
Alte“ bestens, andere erkennen, dass sie hier eine einmalige Chance haben, das Ruder ihres
Schicksals herumzureißen. Und wieder andere haben schlicht Angst davor, das Neue zu wagen.
John B. Priestley erzählt seine Gerechtigkeitsparabel mit leichter Hand. Aus dem
Aufeinandertreffen der verschiedenen Schichten und Charaktere – von Alt und Jung,
konservativen und aufbruchsfreudigen Menschen – ergeben sich viele bitter-ironische bis
humoristische Situationen. Und obwohl bereits 1943 verfasst, passt der Zweiakter bestens in
die heutige Zeit.
„Projekt 95“ startete im Jahr 1995. Seitdem sind Schauspieler und Regie in verschiedenen
Besetzungen der Vielfältigkeit bei der Auswahl der Stücke und einem hohen Anspruch an das
Spiel- und Aufführungsniveau treu geblieben. „Die gelehrten Frauen“ von Molière im
vergangenen Jahr war ein großer Publikumserfolg, im kommenden Jahr steht das 25jährige
Jubiläum der schauspielbegeisterten Truppe an.
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