Oberkirch - Vor 160 Jahren wurde in Oberkirch der Mundartdichter und spätere Oberkircher Ehrenbürger August Ganther geboren (1862-1938). Aus diesem Anlass unternimmt Anita Wiegele einen Streifzug durch August Ganthers Werk. Sie hat für den Abend überwiegend heitere Gedichte zusammengestellt. Musikalisch begleitet wird sie von dem Akkordeon-Spieler Reinhold Vogt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Oberkircher Literaturtage am Mittwoch, 12. Oktober 2022, um 19:00 Uhr im Veranstaltungsraum der Mediathek statt. Der Eintritt ist frei, es wird um einen Beitrag zur Deckung der Kosten gebeten. Anmeldung unter: kultur@oberkirch.de oder Tel. 07802 82-245.
August Ganther wuchs in einem Haus in der Oberkircher Hauptstraße auf. Bereits im Alter von acht und dreizehn Jahren verlor er Mutter und Vater. Von der Verwandtschaft, bei der er kurzzeitig unterkam, abgelehnt, verbrachte er sein letztes Oberkircher Jahr im Waisenhaus. Er wurde Lehrer, zog nach Freiburg und verbrachte dort den größten Teil seines Lebens.
Obwohl August Ganther Oberkirch früh verlassen hat, dachte er lebenslang gerne an seine Geburtsstadt zurück. In zahlreichen Gedichten und Kurzgeschichten nahm er Bezug auf das Renchtal. Als er 1908 zu einer Lesung nach Oberkirch kam, schrieb die Lokalzeitung „Der Renchtäler“ über seine Texte: „Man rühmt ihm nach, daß er den Blick habe für die Komik des Zufalls und ein großes Geschick, eine brei-te, behagliche Schilderung in einer überraschenden humoristischen Spitze enden zu lassen.“
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