Schülerinnen und Schüler aus den Vorbereitungsklassen der Verbundschule Lahr haben sich im Demokratieunterricht mit ihrer eigenen Geschichte und mit Biografien von Menschen beschäftigt, die in Lahr während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. So ist ein Koffer voller Geschichten entstanden, der im Foyer des Stadtmuseums in der Tonofenfabrik ausgestellt wird.
Am 22. Oktober jährt sich die Deportation der badischen Jüdinnen und Juden nach Gurs im Jahr 1940. Mit diesem Tag wurde – früher als in anderen Teilen Deutschlands – mit einem Schlag das jüdische Leben auch in Lahr ausradiert. Aus diesem Anlass und passend zu den interkulturellen Tagen zeigt das Stadtmuseum Lahr die Ergebnisse des besonderen Erinnerungsprojekts der Verbundschule.
Die beteiligten Kinder kommen unter anderem aus Moldawien, Rumänien, Albanien, Kasachstan, aus der Ukraine und aus Syrien. Ihre Familien sind entweder vor Krieg und Gewalt geflohen oder sie sind wegen der neuen Arbeitsstelle eines Elternteils umgezogen. Seit einigen Jahren gibt es an der Verbundschule zwei Vorbereitungsklassen, in denen Kinder und Jugendliche ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen (A1- beziehungsweise A2-Niveau) eine intensive Sprachförderung erhalten und ein Jahr lang auf den Wechsel in eine reguläre Klasse vorbereitet werden. Neben Deutsch werden die Kinder auch in Englisch, Mathe und Landeskunde/Demokratiebildung unterrichtet.
Die Ausstellung wird am Mittwoch, 16. Oktober 2024, um 11 Uhr mit einer kleinen Vernissage eröffnet. Mitwirkende sind Lahrs Erster Bürgermeister Guido Schöneboom, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer der Verbundschule Lahr und das Team des Stadtmuseums. Anschließend wird die Ausstellung bis einschließlich Sonntag, 10. November 2024, im Stadtmuseum in der Tonofenfabrik zu sehen sein. Das Museum ist mittwochs bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
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