Die Theaterbühne im Keller überrascht alle Theaterfreunde mit einer selten auf deutschen Bühnen gespielten surrealen Komödie:
Die See von Edward Bond. Regie: Christopher Kern
Die See entstand bereits vor 50 Jahren und ist dennoch hochaktuell. Bond führt uns darin in eine kleine englische Küstenstadt. Während eines Sturmes geraten zwei Freunde mit ihrem Boot in Seenot und der eine von ihnen ertrinkt. Angehörige der Küstenwache sehen tatenlos zu. Das ist die Ausgangssituation des Stückes. Der Überlebende, Willy Carson, findet sich in einer eigentümlichen Stadtgesellschaft wieder: Es gibt eine Gruppe von Verschwörungstheoretikern um einen Tuchhändler, die davon überzeugt sind, dass außerirdische Wesen kurz davor sind, die Erde anzugreifen – sie identifizieren den jungen Willy als einen geheimen Verbündeten dieser Aliens. Willy stellt unbequeme Fragen, trifft auf die trauernde Verlobte seines toten Freundes, beobachtet genau: Was ihm begegnet scheint lächerlich harmlos, schlägt jedoch schon bald in Gefährlichkeit um: Durch Fremdenhass oder die Bedrohungsphantasien rebellieren die Anhänger der Theorie auf völlig irrationale Weise gegen eine Gesellschaft, die ihnen keinen Raum für die Befriedigung ihrer persönlichen Wünsche und Vorstellungen lässt. Dafür sorgt die exzentrische Mrs. Rafi, eine in der Stadt tonangebende ältere Dame. Dazu gesellt der Autor einen hilflosen Pfarrer, einen immer betrunkenen aber im allgemeinen Wahnsinn durchaus vernünftig erscheinenden Landstreicher und weitere schrullig-groteske Figuren: Ein Kosmos von mitunter höchst vergnüglichen Merkwürdigkeiten, dem erst im Nachklang durch die omnipräsente Naturgewalt der „See“ im Stück ein geradezu „unterseeischer Sinn“ verliehen wird. (Quelle: Suhrkamp Verlag)
Eintritt: VVK: 12 € / erm. 10 € AK: 14 € / erm. 12 €
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