Der Teufel im Parktheater? Neues Globe Theater Potsdam kommt mit Klaus Manns Mephisto nach Lahr

Mephisto, Neues Globe Theater | Foto: Philipp-Plum
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Der Teufel im Parktheater?

Neues Globe Theater Potsdam kommt mit Klaus Manns Mephisto nach Lahr

Klaus Manns Roman Mephisto dreht sich um den Schauspieler Hendrik Höfgen, der zwischen 1926 und 1936 im nationalsozialistischen Deutschland von einem Provinzschauspieler am Hamburger Künstlertheater zum Theaterintendanten des Berliner Staatstheaters aufsteigt. Klaus Manns schrieb den Roman 1936 im Exil und bezeichnet ihn statt eines Porträts, wie häufig angenommen, eher als einen symbolischen Typus: Ein Schauspieler im Konflikt zwischen Karriere und Gewissen. Das Amt für Kultur, Musik und Medien der Stadt Lahr zeigt Mephisto als Schauspiel mit Musik am Dienstag, 24. Oktober in der Reihe Stadt Theater Lahr. Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr im Parktheater. Bereits um 19 Uhr gibt ein Ensemblemitglied bei einer kostenlosen Einführung Einblicke in Werk und Arbeit im Oberen Foyer.

Die Verfilmung des Romans mit Klaus-Maria Brandauer erhielt 1981 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Das Neue Globe Theater Potsdam erzählt die Geschichte von hin- und hergerissenen jungen Menschen und Künstlern, die in einem totalitären System vor der Entscheidung stehen, zu gehen oder zu bleiben – zu spielen oder zu schweigen, mit einem sechsköpfigen Ensemble sowie zwei Live-Musikern. Inszeniert wird es durch Doppelbesetzungen und inhaltliche Fokussierung auf die jungen Hauptfiguren, sowie zwei wichtige, politisch radikalisierte Nebenfiguren.

Der älteste Sohn von Thomas Mann, Klaus Mann wurde 1906 geboren. Seine literarische Laufbahn begann er in der Zeit der Weimarer Republik als Außenseiter, da er in seinem frühen Werk Themen verarbeitete, die zur damaligen Zeit als Tabubruch galten. Nach seiner Emigration aus Deutschland im Jahr 1933 fand eine wesentliche Neuorientierung in der Thematik seiner Werke statt: Er wurde zum kämpferischen Literaten gegen den Nationalsozialismus. Als Exilant nahm er 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. In Deutschland fand die Neuentdeckung seines Werkes erst viele Jahre nach seinem Tod 1949 statt. Klaus Mann gilt heute als einer der wichtigsten Repräsentanten der deutschsprachigen Exilliteratur nach 1933.

Informationen und Tickets sind im KulTourBüro Lahr, Kaiserstr. 1, 77933 Lahr unter Telefon 07821-950210 sowie online unter kultur.lahr.de erhältlich.

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