Zwischen Gutach und New York
Hasemann-Stieglitz-Ausstellung weiterhin im Kunstmuseum zu sehen
Zahlreiche Besucher haben bereits die Sonderausstellung über den Schwarzwaldmaler Wilhelm Hasemann (1850-1913) und den deutsch-amerikanischen Fotokunst-Pionier Alfred Stieglitz (1864-1946) im Kunstmuseum besucht, kuratiert von der Kunsthistorikerin Dr. Chiara Seidl. Die Ausstellung ist nur noch wenige Wochen zu sehen; Kunstliebhaber sollten sich diese besondere Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Dr. Chiara Seidl erklärt, wie die Begegnung zwischen Hasemann und der Familie Stieglitz entstanden ist und sich weiterentwickelt hat: „Die erste Begegnung zwischen Hasemann und Stieglitz fand im Sommer 1881 statt. Alfred Stieglitz‘ Vater, Edward Stieglitz (1833-1909), löste sein einträgliches Geschäft in New York City auf, um als Privatier mit seiner Familie für mehrere Jahre in die deutsche Heimat zurückzukehren. Der deutsche Porträt- und Genremaler Fedor Encke (1851-1926) war sowohl mit Hasemann als auch mit Stieglitz eng befreundet und stellte sie mit ihren beiden Familien einander vor, die von dieser Zeit an eine lebenslange Freundschaft pflegten.
„Als künstlerisch besonders bedeutsam erwies sich für Alfred Stieglitz vor allem das Jahr 1894. Nachdem er Emmeline Obermeyer geheiratet hatte, begaben sich beide in ihren Flitterwochen auf eine mehrmonatige Reise nach Europa und statteten auch Wilhelm Hasemann in Gutach einen Besuch ab. Stieglitz nutzte die Gelegenheit, vor Ort mit seiner Kamera einige der – wie sich später herausstellte – wichtigsten Motive seiner fotografischen Karriere einzufangen, die in Folge mehrmals publiziert und ausgestellt wurden. Bei genauerer Betrachtung seiner Motivwahl und Perspektive fällt jedoch auf, dass Stieglitz sich nicht nur von der Idylle Gutachs hat verzaubern lassen. Unter der Annahme, dass ihm die Werke seines Freundes Hasemann bekannt waren, lassen sich jene sowie auch einige Werke anderer Schwarzwaldkünstler als Inspirationsquellen identifizieren. Einige Vergleiche zeigen typische Genre- und Landschaftszenen wie Arbeit auf dem Feld, Wasserschöpfen, Briefe schreiben und Beisammensein.“
Info: Die Sonderausstellung „Zwischen Gutach und New York“ ist vom 26. November 2023 bis zum 18. Februar 2024 im Kunstmuseum Hasemann-Liebich, Kirchstraße 4 in Gutach (Schwarzwaldbahn) zu sehen.[b]
- Öffnungszeiten: samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 17 Uhr .
[/b]Sonderführungen nach Vereinbarung (07833.93880).
Weitere Informationen und Programm: www.kunstmuseum-hasemann-liebich.de
- Sonderveranstaltungen:
Sa. 17. Februar 2024, 16 Uhr: Vortrag Dr. Seidl
„Wilhelm Hasemann und Alfred Stieglitz – Eine Künstlerfreundschaft“
So. 18. Februar 2024, 16 Uhr: Kuratorinführung Dr. Seidl und Finissage
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