Badenova erarbeitet Konzept
E-Mobilität im ländlichen Raum
Ettenheim (sdk). Mit den Kommunen Ettenheim, Ringsheim, Kappel-Grafenhausen, Mahlberg und Rust möchte die Badenova der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen. Im ländlichen Raum sollen im ersten Schritt sowohl die Infrastruktur für die E- Mobilität, sprich ausreichend öffentliche und private Ladestationen zur Verfügung gestellt werden, als auch die Förderung der benötigten Wall-Boxen vorangetrieben werden. Mit den Bürgermeistern der Kommunen wurde seit Januar ein Konzept dafür erarbeitet, das die Beteiligten nun vorstellten.
Wichtige Bausteine und wegweisende Maßnahmen sollen bis 2019 umgesetzt werden. Für die Ladeinfrastruktur am eigenen Haus brauche es finanzielle Anreize, um den Bürgern den Umstieg in die E- Mobilität zu erleichtern, so Badenova-Vorstand Mathias Nikolay. So sollen die Wall-Boxen für die eigene Garage zu 50 Prozent bis maximal 500 Euro gefördert werden.Die Badenova erstellt derzeit den Entwurf für ein Förderprogramm, das jede Gemeinde für sich selbst definiert.
Auch gehören faktische Hinweise für Bauherren, die eine private Ladestation installieren möchten, zum Konzept. Ebenso ein bedarfsorientierter Ausbau öffentlicher Ladeinfrastrukturen mit dem Aufbau von 22-Kilowatt-Ladesäulen. Für Zweiräder möchte man kostenloses Laden bei Hotels, Gasthäusern und Cafés ermöglichen. Zudem wird ein E-Bike-Verleihsystem an den Bahnhöfen in Aussicht gestellt. Weitere Maßnahmen bestehen in der Umrüstung der kommunalen Fuhrparks, an Schulen und dem Ausbau eines E-Carsharings in Ettenheim.
Bürgermeister Bruno Metz sprach sich mit seinen Bürgermeisterkollegen für umweltverträgliche, emissionsfreie und geräuscharme Fortbewegungsmittel aus. Langfristig werde man von klassischen Verbrennungsmotoren wegkommen. Die Beteiligung seitens der Stadt Ettenheim sei die konsequente Fortsetzung einer Politik, die in Ettenheim mit erfolgreichen Projekten der Bürgerenergie schon auf den Weg gebracht worden sei.
"Emissionsfrei und geräuschlos durch den Ort zu fahren, ist ein Mehrwert für unsere Gemeinde", so Jochen Paleit. E-Mobilität bedeute weniger Dreck und Lärm auf den Hauptstraßen.
Nachhaltigkeitskonzepte für den ländlichen Raum zu entwickeln, seien wichtig, meinte auch Rusts Bürgermeister Kai- Achim Klare. In Rust gehe der Trend verstärkt hin zu den E-Golf-Cars aus dem Europa-Park. "Sie nehmen in unserer Gemeinde schnell an Fahrt auf und sorgen verkehrstechnisch für eine erhebliche Entlastung im Ort", so Klare.
Auf kommunaler Ebene gemeinsame Sache zu machen, sei hier besonders wichtig, so Pascal Weber aus Ringsheim: "Damit zeigen wir, dass der ländliche Raum in die Zukunft blickt, sich regional vernetzt und ganz konkret handelt."
"Wir treten hier gemeinsam als Impulsgeber auf", betonte Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz. Man stehe erst am Anfang der Entwicklung, bei der es gelte, die Ressourcen für den Einstieg in die E-Mobilität zielgerichtet, bedarfsgerecht und effizient einzusetzen.
"Das langfristige Ziel ist eine Verbesserung der Klimabilanz, die Reduzierung von verkehrsbedingten Emissionen, sowie die Attraktivitätssteigerung der Region als Wirtschafts-, Arbeits-, Wohn-und Tourismusstandort", so Susanne Baumgartner und Manuel Baur von Badenova. Die beiden Experten wurden mit ins Boot genommen, um die Bedürfnisse der fünf Kommunen zu ermitteln und auszuloten, was regional möglich ist.Das Auftragsvolumen für das E-Mobilitätskonzept liegt bei 96.500 Euro. Die Förderquote vom Bund beträgt 80 Prozent, sodass der Eigenanteil der Kommunen bei 19.300 Euro liegt.
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