Angedacht: Severine Plöse
Esel können doch einiges aushalten

Severine Plöse | Foto: privat

Ein Esel ist das Tier dieses Tages und vielleicht sind Esel ja auch Tiere dieser besonderen Zeit. Am bekanntesten sind Esel wohl als Lasttiere. Sie halten so einiges aus. Das musste Jesus damals und das müssen wir gerade auch. Sie sind auch echte Arbeitstiere, diese Esel, und können so einiges schaffen.

Auch wir müssen das gerade, manche in ganz besonderer Weise, Pflegepersonal, Ärzte, andere Klinikmitarbeiter, Sozialarbeiter, Psychologen, alle, die in irgendeiner Weise Verantwortung tragen.

Im Gegensatz zu Pferden sind Esel keine Fluchttiere. Wenn Gefahr droht, harren Esel aus. Das hat ihnen den Ruf eingebracht, störrisch zu sein, aber im Grunde ist es eine lebenswichtige Eigenschaft. In dem schroffen und steinigen Gelände, in dem sie zuhause sind, hätte eine Flucht Hals über Kopf den sicheren Tod bedeutet. Bei Jesus sieht das zunächst anders aus. Er verlor durch sein Beharren sein Leben. Aber vermutlich hätte er es durch Flucht auch nicht retten können. Gerettet hat er so aber die frohe Botschaft, dass Gott uns immer wieder neues Leben schenkt.

Womöglich lief das ja alles ganz anders als Jesus sich das vorgestellt hatte. Auf jeden Fall hat er beharrlich immer wieder versucht, Gott fest im Blick zu haben. Ich glaube, das hat ihm neues Leben gebracht.

Vielleicht ist das ja wirklich ein gutes Motto für diese eigenartigen Tage, in denen so vieles anders ist als wir es geplant haben: Mit eselhafter Beharrlichkeit Gott fest im Blick und voller Hoffnung auf neues Leben.

Severine Plöse, Pfarrerin in Ettenheim

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.