Euro-League
DIe Bundesliga-Clubs stellen sich der Herausforderung in der Euro-League

Mit dem bevorstehenden Auftakt der Europa League ist es an der Zeit, einen Blick auf die drei deutschen Teams zu werfen, die sich der Herausforderung in Europas "zweitbester" internationaler Liga stellen. Wie sind die Ausgangspositionen und wie ambitioniert dürfen unsere Vertreter im Blick auf die starke Konkurrenz sein?

Der 1. FC Köln feiert nach langer Zeit seine Rückkehr auf das internationale Terrain

25 Jahre ist es nun her, dass der Traditionsclub aus dem Ruhrgebiet sich außerhalb der deutschen Wettbewerbe präsentieren konnte. Dementsprechend ist es keine Untertreibung, wenn man von euphorischer Vorfreude im clubinternen und der bekanntlich leidenschaftlichen Fanbase, was man auch wieder im derzeitigen Kölner Fanansturm in London beobachten kann, spricht. Dabei sieht die Ausgangssituation für die Kölner alles andere als vielversprechend aus: Als Tabellenletzter der Bundesliga mit einem Formtief, welches derzeit an den SC Hofstetten erinnert, führt der Weg zum diesjährigen Europa League Debüt die Geißböcke nach London. Dort trifft das Team unter Peter Stöger auf den FC Arsenal, ein Team, das auf einen wertvollen Erfahrungsschatz in Sachen internationaler Wettbewerb aus den letzten Jahren zurückgreifen kann. Ein positiver Indikator ist dabei jedoch das relative Formtief, dass die Gunners derzeit heimsucht und aktuell in einem alles andere als zufriedenstellenden 11. Tabellenplatz resultiert. Trotz der harten Prämisse bewahrt das Team seinen gesunden Optimismus, wie man beispielsweise in einem Interview mit Keeper Timo Horn heraushören kann.

Zwar ist der 1. FC Köln der klare Underdog in dieser ersten EL-Partie, jedoch kann man ihn längst nicht zu Gänze abschreiben. Schaut man sich die gesamte Gruppe H an, hat Köln doch durchaus passable Chancen, die nächste Runde zu erreichen.

Hoffenheim zeigt sich selbstbewusst

Auch für die Hoffenheimer steht ein Debüt an. Nach der Niederlage gegen Liverpool in der CL-Qualifikation geht es für die TSG zum ersten Mal in die Europa League. Dabei beginnt ihre Gruppenphase, ähnlich wie für den 1. FC Köln, mit dem vermeintlich stärksten Gegner der Gruppe. Der SC Praga stand bereits im Finale des Wettbewerbs undwird sicherlich eine harte Nuss sein, die es erstmal zu knacken gilt. Ein Spiel auf Augenhöhe ist wohl die naheliegendste Prognose. Doch nach einer respektablen Leistung gegen die Reds und einer bisher starken Perfomance in der Liga (2. Tabellenplatz) haben die Hoffenheimer zurecht keine Angst vor ihrem Gegner. Eine Quote von 1.25 auf Betway am 14.09. bescheinigt dies ebenfalls. Wenn es Hoffenheim gelingt, diese erste Partie für sich zu entscheiden, ist der Weg in die nächste Runde bestens geebnet und es müsste viel passieren, um der TSG das Weiterkommen dann noch zu nehmen.

Insgesamt ist Hoffenheim bestens aufgestellt, um auch auf lange Sicht hohe Ambitionen in der Euro League an den Tag legen zu können. Motiviert dürfte das Team von Julian Nagelsmann auf alle Fälle sein, schließlich fehlt in der TSG-Historie noch eine große vorzeigbare Leistung auf internationaler Ebene, womit dieses Jahr endlich Schluss sein könnte.

Der Hauptstadt-Club ist bereit

Auch auf internationaler Ebene etwas eingerostet ist die Hertha BSC. Sieben Jahre ist die letzte Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb her. Dementsprechend aufgeregt ist die Stimmung im Angesicht des Heimspiels gegen Athletic Bilbao- auch hier wieder der vermeintlich stärkste Gegner der Gruppe. Die Spanier, die derzeit den 4. Tabellenplatz der La Liga belegen, sind alles andere als dankbare Gäste für die erste Partie und werden den Berlinern wohl einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Die derzeit im Tabellenmittelfeld der Bundesliga beheimatete Hertha geht mit einer Außenseiterrolle in das Spiel, bekennt sich aber zu großem Kampfgeist, um einen bestmöglichen Start aus der Partie heraus zu holen und somit einen Schritt hin zum Ziel, dem Weiterkommen, zu machen. Zu diesem Zwecke setzt Hertha-Coach Dardei auf Risiko und kündigte bereits im Vorfeld an, Rotation und Experimentierfreude an den Tag zu legen.

Fest steht, dass die Berliner sich einer herausfordernden, aber durchaus machbaren Gruppenphase stellen müssen. Über deren Bewältigung hinaus kann man sich in der Hauptstadt wohl keine großen Hoffnungen einräumen, jedoch weiß man nie, wie das Losglück und die Tagesform in der Eruopa League den Teams gesinnt sind.

Wie sieht es nun für Fußballdeutschland aus in der Europa League?

Es ist nicht einfach, eine treffende Antwort auf diese Frage zu finden. Besonders zu diesem Zeitpunkt, bevor überhaupt eine Spielminute absolviert wurde. Fakt ist jedoch, dass alle drei deutschen Vertreter durchaus machbare Gruppen zugelost bekommen haben. Für den 1. FC Köln und für die Hertha wird es vorraussichtlich eine anspruchsvolle Angelegenheit, für Hoffenheim sollte es eher entspannt zugehen. Die Hoffenheimer sind wohl auch das Team, das sich in Betrachtung des großen Ganzen die größten Ambtionen im Wettbewerb an den Tag legen kann. Natürlich ist all dies zum jetzigen Zeitpunkt nur Spekulation. Im Endeffekt bleibt uns bloß übrig, uns auf die hoffentlich spannende und erfolgreiche Europa League-Teilnahme unserer deutschen Teams zu freuen, in der Hoffnung, dass sie sich ähnlich erfoglreich wie erst neulich unsere Nationalelf präsentieren können.

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