Für den Verschwundenen fordert Anwalt Akteneinsicht
Hundekämpfe und Drogen: Nach 50-Jährigem wird weiter international gefahndet

Im Keller dieses ummauerten Anwesens im Ettenheimer Ortsteil Altdorf sollen die Hundekämpfe stattgefunden haben und wurde eine Drogenfabrik entdeckt.  | Foto: Foto: Bode
  • Im Keller dieses ummauerten Anwesens im Ettenheimer Ortsteil Altdorf sollen die Hundekämpfe stattgefunden haben und wurde eine Drogenfabrik entdeckt.
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Ortenau. Weiter Rätselraten um den Aufenthaltsort des Betreibers von Fitness-Studios im Ettenheimer
Stadtteil Altdorf, Gengenbach und Herbolzheim, in dessen Haus in
unmittelbarer Nähe des Altdorfer Fitness-Studios bei einer Razzia Ende
März eine „Kampfhunde-Arena“ und in einer benachbarten ehemaligen
Lagerhalle eine Rauschgift-Plantage entdeckt wurde. Nach dem 50-Jährigen
wird nach Erlass eines Haftbefehls weiter international gefahndet,
betonte gestern der Pressesprecher der Freiburger Staatsanwaltschaft,
Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier.

Allerdings hat sich dort inzwischen ein Freiburger Strafverteidiger gemeldet, der von dem
Gesuchten offenbar mit der Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt
wurde und Akteneinsicht begehrte. Der betreffende Anwalt wollte sich
dazu gestern auf Anfrage nicht äußern. Gefahndet wird nach dem
Fitness-Betreiber wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und
Tierschutzgesetz.

Den Ermittlungen zufolge hat er in einer „Arena“ im Keller des Wohnhauses Hundekämpfe veranstaltet, eine
Drogenfabrik betrieben und mit dem Rauschgift gehandelt. Im Keller
hatten die Beamten eine aus vier Holzbrettern bestehende, fünf Meter
lange und knapp einen Meter hohe „Kampfarena“ für Kampfhunde und einen
blutgetränkten Teppich entdeckt. Darüber hinaus Besteck und weitere
Hilfsmittel für Notfallmedizin zur Behandlung verletzter Tiere, einen
Bolzenschutzapparat zum Töten der Tiere und Geräte wie Laufbänder, so
genannte „Tretmühlen“, mit denen offenbar die Ausdauer der Tiere
trainiert wurde.

Im Untergeschoss einer Lagerhalle auf dem Anwesen wurde außerdem eine professionelle Marihuana-Plantage entdeckt.
Zudem waren auf dem Anwesen drei Pitbull-Terrier mit dicken Ketten an
Bäumen angebunden. Anwohner hatten berichtet, dass sie immer wieder
Hunde laut heulen hörten. Doch auf entsprechende Hinweise an Behörden
sei nichts geschehen. Sie hatten auch berichtet, dass Besucher
insbesondere zu nächtlicher Stunde das Anwesen aufsuchten und zum Teil
mit Nobelkarossen vorfuhren – darunter auch solche mit Schweizer
Kennzeichen.

Neben dem Anwesen in Altdorf wohnte der 50-Jährige auch in einem Offenburger Stadtteil im Süden. Dort waren acht weitere
Hunde vorgefunden worden. Sämtliche Tiere wurden damals in Tierheime in
Lahr und Offenburg gebracht. Verschwunden ist der Unternehmer, seit die
Polizei ihn am 28. März per Telefon aufgefordert hatte, einer
Hausdurchsuchung auf dem Anwesen in Altdorf beizuwohnen. Statt dieser
Aufforderung Folge zu leisten, hatte er sich mit unbekanntem Ziel
abgesetzt.

Autor: rö/rek

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