Wichtigen Infrastrukturprojekt
Einweihung Wasserwerk in Ettenheim
Ettenheim(st) Wasser ist Leben - ein essenzieller Grundsatz, den die Stadt Ettenheim täglich als Trinkwasserversorger begleitet. An 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr stellen die Mitarbeitenden des Wasserwerks sicher, dass alle Menschen im Versorgungsgebiet mit gutem Trinkwasser versorgt werden. Damit diese wichtige Aufgabe auch künftig bestens in kommunaler Hand erfüllt werden kann, wurde am Freitag, 2. Februar, das neue Betriebsgebäude zur Wasserversorgung im Rahmen eines Festaktes eingeweiht. Zur Einweihung waren als Gäste neben den beteiligten Firmen und Handwerkern, Vertreter des Gemeinderats und des Wasserversorgungsverbands auch die Bürgermeister der benachbarten Gemeinden in der südlichen Ortenau gekommen.
Bauzeit von knapp einem Jahr
Auf einer Fläche von 2.317 Quadratmetern entstand in einer Rekordbauzeit von etwas über einem Jahr in der Stückle-Straße im Gewerbegebiet "Radackern" in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Rettungszentrum das wichtige Infrastrukturprojekt. Spatenstich war Anfang November vergangenen Jahres, nach knapp einjähriger Planungsphase. Mit dem neuen Wasserwerk wurde ein Meilenstein für die Wasserversorgung für die rund 32.000 Menschen im Versorgungsgebiet erreicht. Die Stadt Ettenheim wird im neuen Wasserwerk die technische Betriebsführung für den Wasserversorgungsverband und mehrere Ortsnetze wahrnehmen und so gewährleisten, dass die beteiligten Kommunen auch in Zukunft gut aufgestellt sind.
2,2 Millionen Kubikmeter Grundwasser pro Jahr wird aus den Tiefbrunnen in der Rheinebene geschöpft. In Ettenheim kommen noch vier Quellen im Tal hinzu. Das Wasserwerk ist unter Leitung von Daniel Osner die technische Zentrale für den Tiefbrunnen, die Quellen, die Förderleitungen und Pumpen sowie die Hoch- und Tiefbehälter.
„Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und eine Schlüsselressource für das menschliche Leben. Zu den wichtigsten Aufgaben der Stadt Ettenheim gehört es, die Bürger mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Mit dem neuen Wasserwerk und der interkommunalen Zusammenarbeit ist eine langfristig sichere und zukunftsfähige nachhaltige Trinkwasserversorgung gesichert“, so Bürgermeister Bruno Metz in seiner Begrüßung. Gleichzeitig hob er hervor, dass das Gebäude wie bereits das benachbarte Rettungszentrum mit einem hohen Energiestandard geplant wurde und so dem KfW40-Standard entspricht. Verbunden mit der Grundwasser-Wärmepumpe und der PV-Anlage auf dem Dach ist es ein Null-Energie-Gebäude. Es produziert rechnerisch genau so viel Strom, wie es für den Betrieb des Gebäudes benötigt und ist so ein Beispiel für Nachhaltigkeit in der Stadt. Die Saug-Schluckbrunnen wird gemeinsam mit dem Rettungszentrum genutzt.
Architektin Lioba Keienburg blickte auf eine Reise durch Herausforderungen und unvorhergesehene Wendungen zurück. Die Corona-Pandemie und das eingestellte KfW-55-Programm sowie der Ukraine-Krieg, welcher die Stahlpreise in nie gekannte Höhen katapultierte erforderten ein Umplanen, sodass große Teile des Gebäudes in Holz errichtet worden sind.
Um das Aufheizen im Sommer zu verhindern, ist eine Dachbegrünung vorgesehen. Diese wirkt außerdem der Flächenversiegelung entgegen, speichert Niederschläge und reduziert die Auslegung der Versickerungsanlage auf dem Grundstück. Eine Betonkernaktivierung in der oberflächenfertigen Bodenplatte wirkt sich kostenmindernd aus und hilft zusätzlich durch den Einsatz des Grundwassers, die Temperaturen im Sommer zu reduzieren und zu kühlen.
Gebäude in U-Form
Das dreiteilige Wasserwerk hat eine Nutzfläche von insgesamt 1.200 Quadratmeter. Davon sind rund 670 Quadratmeter Büro- und Sozialräume, 465 Quadratmeter Lagerhalle mit Desinfektion und Waschhalle sowie etwa 65 Quadratmeter Werkstatt. Das in U-Form geplante Gebäude bildet in seiner Mitte einen Betriebshof.
Das gesamte Gebäude wurde flexibel, nachhaltig und Ressourcen schonend in Holz-Skelettbauweise gebaut. Das neue Wasserwerk verfügt über 15 Arbeitsplätze, einen großzügigen Aufenthaltsbereich mit Obergeschoss, welcher ebenso für Weiterbildungen und Versammlungen des Verbandes dient, sowie ausreichend Sozialräume mit Schwarz- und Weißbereich gem. den hygienischen Standards. Hinzu kommen im Neubau Werkstatt- und Lagerbereiche, sowie ein Desinfektionsraum für die Zubehörteile der Trinkwasser-Versorgung und eine Waschhalle für die stark beanspruchten Fahrzeuge des Wasserwerks. Barrierefreiheit, Einsatz von Holz als CO² Speicher, Flexibilität der Nutzungsmöglichkeiten der Räume sowie der Einsatz schadstoff- und wartungsarmer Materialien zeichnen das Gebäude, das sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen errichtet wurde, aus.
Die beiden Pfarrer Severine Plöse und Martin kalt segneten das neue Wasserwerk und die Mitarbeiter in einem launigen Dialog über die Gesichtspunkte des Wassers. Musikalisch wurde die Einweihung von einem Bläserensemble des Musikvereins Altdorf umrahmt.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.