Vertreterversammlung der Gemibau
Zwei Millionen Jahresüberschuss

Der Aufsichtsrat und Vorstand der Gemibau: Dr. Fred Greßens (links von unten nach oben), Markus Bruder, Peter Sachs, Rainer Herrfurth, Martin Kern, Christine Mildenberger, Claudia Kohnle sowie Dr. Christoph Jopen (rechts von unten nach oben), Alfred Schütz, Silke Boschert und Anne Nickert | Foto: Gemibau
  • Der Aufsichtsrat und Vorstand der Gemibau: Dr. Fred Greßens (links von unten nach oben), Markus Bruder, Peter Sachs, Rainer Herrfurth, Martin Kern, Christine Mildenberger, Claudia Kohnle sowie Dr. Christoph Jopen (rechts von unten nach oben), Alfred Schütz, Silke Boschert und Anne Nickert
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Durbach (st) Wie schon in den vergangenen Jahren: eine sehr erfolgreiche Bilanz 2023 konnte die Mittelbadische Baugenossenschaft bei ihrer diesjährigen Vertreterversammlung auf dem Schloss Staufenberg in Durbach präsentieren. Die größte Baugenossenschaft in Mittelbaden besitzt knapp 2.800 eigene Wohnungen, von denen sich die meisten in Offenburg, Lahr, Achern und Oberkirch befinden. Daneben verwaltet die Genossenschaft rund 900 Wohnungen für Dritte, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Fred Gresens ging im Rahmen seiner Berichterstattung auf das Jahr 2023 ein und gab einen Ausblick zu 2024. Besonders hob er die Bedeutung der Baugenossenschaften hervor, die als Garant für bezahlbaren Wohnraum und für eine sozial ausgewogene Stadtentwicklung stehen. Gerade in den jetzigen schwierigen Zeiten von Wohnungsnot und hohen Kosten hat sich das Konzept der Wohnungsbaugenossenschaften nicht nur bestätigt, sondern trägt viel zur sozialen Stabilität in der Region bei.

Kritik an Politik

Kritische Worte gab es erneut zu den aktuellen Entwicklungen in Politik und Wohnungswirtschaft. Hauptthema des Berichts  des Vorstandsvorsitzenden waren die gegenwärtigen massiv steigenden Baukosten, die stark ansteigenden Zinsen und die politische Verlässlichkeit. „Es ist noch kein Licht am Ende des Tunnels erkennbar“ so Gresens. Der Neubau und die Modernisierungstätigkeiten sind aufgrund der gegenwärtigen Eckwerte signifikant eingebrochen, trotzdem wird sich die Gemibau weiter im Neubau engagieren.

Mit ihren über 600 eigenen Sozialwohnungen deckt die Gemibau in Lahr und Offenburg einen Bestand an geförderten Wohnungen; in Offenburg gehören rund 40 Prozent aller geförderten Wohnungen des Unternehmens. Trotz erheblicher Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erzielte die Baugenossenschaft einen hohen Jahresüberschuss von über zwei Millionen Euro. Nach Zustimmung der Vertreterversammlung kann zum wiederholten Male eine Dividende von sechs Prozent an die Mitglieder ausbezahlt werden. Mit einer Bilanzsumme von über 157 Millionen Euro, einer Eigenkapitalquote von über 29 Prozent und knapp 3.800 Mitgliedern ist die Gemibau das größte Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Mittelbaden.

Bezahlbarer Wohnraum

„Unser Ziel ist es – wie schon seit der Gründung vor über 70 Jahren - unseren Mitgliedern bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Gemibau beweist immer wieder aufs Neue, dass die Form der Genossenschaft eines der nachhaltigsten und sozial fortschrittlichsten Wirtschaftsmodelle unserer Zeit ist", so der neue Aufsichtsratsvorsitzender Markus Bruder.  Mit einer Durchschnittsmiete von 5,82  Euro pro Quadratmetern liegt die Gemibau deutlich unter den regionalen Mietniveaus in Südbaden. Über 97 Prozent der Wohnungen werden unter sieben Euro pro Quadratmeter vermietet und knapp 90 Prozent der Wohnungen unter sechs Euro pro Quadratmeter.

In 2023 hat die Genossenschaft rund 19 Millionen Euro in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung investiert. Mit diesen Werten befindet sich die  wie schon in den vergangenen Jahren in der Spitzengruppe der Genossenschaften in Baden-Württemberg. Hervorzuheben ist die umfassende Sanierung und Aufstockung des ersten gebauten Gebäudes der Gemibau in Offenburg in der Moltkestraße: neben der vollständigen Sanierung der 24 Wohnungen wurden im Rahmen eines zusätzlichen Dachgeschossausbaus sechs neue Wohnungen errichtet. Auch für die laufenden Jahre wird ein Schwerpunkt in der Modernisierung der Gebäude liegen, aber auch in weiteren Neubaumaßnahmen. Gegenwärtig befinden sich 53 Mietwohnungen und eine fünfgruppige Kindertagestätte in Lahr in Bau, die in der ersten Hälfte 2025 fertiggestellt werden sollen.

Bilanz im Überblick

Vorstand Peter Sachs erläuterte den Vertretern die sehr erfreulichen Zahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2023. Für 2024 rechnet Sachs ebenfalls mit einem guten Ergebnis trotz der schwierigen Lage der Wohnungswirtschaft. „Wir sind im Zeit- und Kostenrahmen und solide für anstehende Aufgaben aufgestellt. Eine besondere Herausforderung werden die anstehenden Neubauaktivitäten und Modernisierungsprojekte der Genossenschaft sein im Lichte der steigenden Baukosten und Zinsen. Im Rating der Banken steht die Gemibau hervorragend da“ so der Vorstand.

Die Vertreterversammlung nahm die gute Ertragslage der Genossenschaft zur Kenntnis. Es wurde der Jahresabschluss 2023 festgestellt, der Geschäftsbericht des Vorstandes und des Aufsichtsrates genehmigt und Aufsichtsrat und Vorstand entlastet. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurde Markus Bruder für weitere drei Jahre wiedergewählt. Satzungsgemäß wurden Richard Bruder und  Dr. Christoph Jopen aus dem Aufsichtsrat verabschiedet. Beide wurden aufgrund Ihrer langjährigen Tätigkeit im Aufsichtsrat (Dr. Jopen 34 Jahre; Richard Bruder 24 Jahre) mit der Silbernen Ehrennadel des Verbandes baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen ausgezeichnet. In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurden der Offenburger Unternehmer Markus Bruder als Vorsitzender des Aufsichtsrates bestätigt, neue Stellvertreterin wurde  Dipl.-Ing Christine Mildenberger.

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