Doppelte Auszeichnung für Durbacher Winzer
Bei Riesling unschlagbar
Durbach (st) Erstmals wurde von der Fachzeitschrift SELECTION nicht nur das Gesamtsortiment der "Besten Winzergenossenschaft" ausgezeichnet, sondern auch weitere Titel von der Fachjury Selection vergeben, heißt es in einer Pressemitteilung der Durbacher Winzer. „Der erste Platz der Hitliste führt die Durbacher Winzer eG an mit 'Winzergenossenschaft des Jahres 2024' und einen weiteren ersten Platz als 'Riesling Winzergenossenschaft des Jahres 2024'“, so die Redaktion von Selection. Geschäftsführer Stephan Danner und der erste Kellermeister Rüdiger Nilles sind sehr stolz auf diese beiden Auszeichnungen auf nationaler Ebene. Gerade in der aktuellen Lage, in der es die Landwirtschaft nicht einfach habe und ums Überleben in vielen Bereichen kämpfen müsse, seien solche Erfolge Balsam für die Winzerseele.
Die Selection-Jurymitglieder der Fachzeitschrift hätten es auf den Punkt gebracht. Die Qualitätsbreite und -dichte der Weine von deutschen Genossenschaften hätten seit einigen Jahren ein beachtliches Qualitätsniveau erreicht. Das freue auch den Chefredakteur Wolfgang Hubert, der seit langem diese Entwicklung und die lebhaften Diskussionen zwischen zielstrebigen Vorständen und Winzern einerseits und andererseits einigen eher traditionell denkenden Genossenschaftsmitgliedern über die Frage verfolge, ob mehr Qualität oder mehr Quantität sinnvoll sei. Das Ergebnis zeige sich eindrucksvoll, so der Chefredaktion Wolfgang Hubert, denn die Weine bräuchten sich nicht mehr vor der privaten Konkurrenz zu verstecken. Selection verkoste, bewerte und prämiere im Jahr bis zu 10.000 Weine aus aller Welt und im kleineren Rahmen auch andere Genussprodukte wie Spirituosen, Bier, Kaffee und Olivenöl. Die Verkostungen würden von einer unabhängigen Fachjury im Blindverfahren nach dem international anerkannten 100-Punkte-System durchgeführt. Die Jury setzesich je nach Größe der Verkostung aus 100 bis 200 Juroren zusammen, die an Tischen zu je fünf Personen degustieren würden. Alle Jurymitglieder seien Fachleute in ihrem jeweiligen Bereich und entsprechend sensorisch geschult. So setze sich die Weinjury unter anderem aus Sommeliers, Winzern, Weinfachhändlern und Gastronomen zusammen.
Bei einem Interview mit dem Chefredakteur hat es Stephan Danner, Geschäftsführer der Durbacher Winzer auf den Punkt gebracht: "Ein Teil unseres Erfolges liegt in der Konstanz. Seit Jahrzehnten spielen wir ganz oben mit, bei nationalen und internationalen Prämierungen. Als Genossenschaft mit 330 Hektar Rebfläche, trotzen wir schon seit Jahren der leider vorherrschenden Meinung, dass nur ganz kleine Betriebe tolle Qualitäten machen können. Wir rennen nicht jedem Trend hinterher und ernten unsere Trauben erst dann, wenn sie reif sind. Ein fest etablierter Qualitätsgedanke ist das Geheimnis unseres Erfolges. Alles andere ergibt sich aus dieser inneren Überzeugung." Ganz groß im Fokus stehe natürlich der „Klingelberger“ (Riesling). Es werde eine Fläche von 94 Hektar, rund 28 Prozent der Gesamtfläche, bewirtschaftet. "Ein Riesling in Baden ist eigentlich selten, aber unser Granitverwitterungsgestein sorgt dafür, dass unsere Klingelberger eigentlich unverwechselbar werden. Diese Chance nutzen wir, da es fast ein Alleinstellungsmerkmal darstellt", so Rüdiger Nilles, erster Kellermeister der Durbacher Winzer eG.
Der Sortenspiegel verteilt sich weiter in 42 Prozent Spätburgunder, 10,5 Prozent Müller-Thurgau, 9,5 Prozent Grauburgunder, 3 Prozent Traminer (Clevner), 2,5 Prozent Weissburgunder, 1,5 Prozent Chardonnay, 1 Prozent Gewürztraminer und der Rest sind unter anderem Souvignier Gris, Scheurebe, Muskateller und Cabernet Sauvignon. Als zweite Besonderheit im Weindorf Dorf gelte der Clevner (Traminer) mit drei Prozent. Diese Rebsorte sei sehr selten geworden und werde nicht mehr oft angebaut. Mit einer Fläche von zehn Hektar gehören die Durbacher in Europa zu den größten Produzenten in Europa. Die Weine seien meist halbtrocken oder restsüß ausgebaut und von herrlichem Duft.
In naher Zukunft werde sich jedoch die Sortenstruktur etwas verändern. An den Steillagen würde vermehrt auf Souvignier Gris als PIWI Sorte gesetzt werden. Beim Rotwein und Rosé sei die Winzergenossenschaft noch auf der Suche nach einer passenden Sorte. Erste Testsorten seien bereits gepflanzt worden.
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