Zehn Jahre Durbacher Nachlese
Zum Geburtstag gibt es zwei Tage

Stefan Jürgens ist mit seiner Band zu Gast bei der Durbacher Nachlese. | Foto: Tine Acke
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  • Stefan Jürgens ist mit seiner Band zu Gast bei der Durbacher Nachlese.
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Durbach (gro). Die Durbacher Nachlese feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen - an zwei Tagen. Das hat laut Organisator Günther Laubis auch etwas mit der Absage der Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie im Vorjahr zu tun. "Außerdem passt es gut zum runden Geburtstag", ist er sich sicher. Das zweitägige Festival wird am Freitag und Samstag, 5. und 6. November 2021, in Durbach stattfinden.

"Am Freitag beginnen die Einzelveranstaltungen um 17 Uhr, am Samstag um 16 Uhr. An beiden Abenden wird es eine Zugabe aller Interpreten geben. Der Ort steht noch nicht ganz fest. Die Zugabe soll wie immer auf Schloss Staufenberg über die Bühne gehen", so Laubis. Doch da heute noch völlig unklar ist, welche Zuschauerzahlen bei welchen Inzidenzen im November möglich sind, hat er einen Plan B: "Sollten die Inzidenzen steigen, hat uns die Gemeinde die neue Festhalle als Ausweichquartier angeboten", freut er sich über die Unterstützung. Die endgültige Entscheidung wird allerdings erst im Herbst, etwa zwei Wochen vor der Nachlese fallen. "Sollten wir in die Festhalle umziehen müssen, dann übernehmen die beteiligten Weingüter den Ausschank", berichtet Günther Laubis von der Planung.

Die Künstler vom Freitag

Doch was wird geboten? Am Freitag ist der Kabarettist, Schauspieler, Sänger und Theater-Intendant Markus Knapp aus Karlsruhe zu Gast in der Winzergenossenschaft Durbach. Erstmals als Veranstaltungsort mit dabei ist das Bioweingut Glanzmann in Durbach-Ebersweier: Dort wird am Freitag Matthias Kehle aus seinem Buch "Womo - einen Spiegel kostet es immer" lesen. Er schreibt über eine dreiwöchige Tour mit dem Wohnmobil durch ganz Deutschland - von der auch Bilder zu sehen sein werden.  Im Weingut Neveu wird es die "Andreas Diehlmann Band" krachen lassen. Die Formation gilt als beste Bluesrockband jenseits von Texas. Modern Jazz bietet der Gitarrist und Komponist Robert Kessler mit seinem Trio im Weingut Metternich.

Danach geht es zur Zugabe, die um 20 Uhr beginnt. "Dank der Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr können wir wieder einen Shuttleservice ab der Winzergenossenschaft und dem Messplatz anbieten", sagt Laubis. 

Samstag auf einen Blick

Das bekannteste Gesicht am Samstag ist mit Sicherheit Stefan Jürgens, der in 1990er-Jahren mit  "RTL Samstag Nacht" durchgestartet ist, in Berlin als Tatort-Kommissar ermittelt und bei der Soko Donau böse Buben gejagt hat. In Durbach wird er mit seiner Band im Weingut Neveu auftreten. Auf Schloss Staufenberg gibt es ein Wiedersehen mit der Pianistin Katie Mahan, die dieses Mal neben Gershwin auch Mozart und Schubert im Gepäck hat. Da es Terminprobleme mit den im Internet angekündigten Zeus & Wirbitzky gibt, wird der Mann der tausend Stimmen, Andreas Müller, in der Winzergenossenschaft Durbach auftreten. Gewagte Literatur im Abendkleid präsentiert Julia Knapp im Weingut Thomas Männle. Auch sie ist eine alte Bekannte und stellt ihr neues Programm mit erotischen Texten vor. Die Zugabe beginnt um 19.30 Uhr.

"Ich bin froh, dass mir alle Sponsoren treu geblieben sind", freut sich Günther Laubis auf die Rückendeckung. "Da wir dieses Jahr an zwei Tagen Vorstellungen haben, kann es durchaus sein, dass die Zuschauer den Künstlern im Publikum wiederbegegnen", hofft er. Zudem hat er alle Künstler, die in den vergangenen zehn Jahren in der Reihe aufgetreten sind, eingeladen. 

Ein Blick zurück

Die erste Durbacher Nachlese gab es im Jahr 2011. "Eigentlich sollte es schon ein Jahr vorher losgehen, aber dann habe ich das Konzept noch einmal überdacht", erzählt Laubis aus der Vergangenheit. Entstanden sei die Idee bei einer Weinprobe mit seinen SWR3-Kollegen Sascha Zeus und Michael Wirbitzky. "Der Vater von Michael Wirbitzky kennt und liebt Durbach seit langem und sagte immer: Aus dem Dorf müsste man mehr machen", erinnert sich Laubis. Seine erste Idee war eine Lesung auf Schloss Staufenberg. "Dann dachte ich, es sei besser alle Durbacher Winzer mit ins Boot zu holen." Seitdem finden verschiedenen Einzelveranstaltungen an verschiedenen Orten in Durbach statt - und tatsächlich waren alle Winzer bislang dabei. Der krönenden Abschluss in jedem Jahr sind die Zugaben auf Schloss Staufenberg, wenn jeder eine halbe Stunde vor dem gesamten Publikum spielt. "Die Menschen lassen sich wirklich auf Dinge ein, die sie sonst nie anhören würden", so Laubis. 

"Einmal hatte ich einen Fußballkabarettisten aus dem Ruhrgebiet zu Gast. Als ich anrief, erzählte er mir, er stehe bereits am Bahnhof und hatte ein Ticket nach Offenbach gekauft", kramt Laubis in seinen Erinnerungen. Er schaffte es, den Künstler nach Offenburg zu lotsen und mit Hilfe von Werner Morstadt, ehemaliger Vorsitzender des Offenburger Fußballvereins (OFV), sogar noch einen OFV-Schal zu organisieren. "Das war toll, es war sogar einer, der an ein Spiel zwischen Offenburg und Offenbach erinnerte", so Laubis.

Unvergessen für ihn auch der Tag, an dem Zeus und Wirbitzky einfach nicht kommen wollten. "Ich rief beide an und stellte fest, sie dachten, dass ihr Auftritt zwei Stunden später sei", berichtet Günther Laubis und verrät. "Der eine war im Europapark, der andere schaute zu Hause Fußball." Beide machten sich sofort auf den Weg, die Zeit, bis zu ihrem Eintreffen überbrückte spontan die elsässische Kabarettistin Huguette Dreikaus. "Ich glaube, niemand hat etwas bemerkt." Es freut ihn, dass bei der Nachlese schon Karrieren starteten wie die der Opernsängerin Silvia Hauer aus Kehl. "Ich kannte sie schon als Kind, da ich mit ihren Eltern befreundet bin", so Laubis. Als junge Sängerin verpflichtete er sie und nur wenige Wochen später wurde sie als beste Opernsängerin ausgezeichnet. 

Karten für die diesjährige Durbacher Nachlese gibt es bei der Tourist-Information Durbach, Telefon 0781/42153, Reservix und allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Stefan Jürgens ist mit seiner Band zu Gast bei der Durbacher Nachlese. | Foto: Tine Acke
Katie Mahan beehrt die Durbacher Nachlese wieder einmal. | Foto: JTS Media

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