Sina Erdrich vor Wahl zur Deutschen Weinkönigin
Woche mit Nervenkitzel
Ortenau (rek). "Natürlich ist der gewisse Nervenkitzel da. So eine Fernsehbühne erlebt man auch nicht alle Tage", beschreibt Sina Erdrich ihre Gefühlslage. Zwei Jahre trug die Durbacherin die Krone der Badischen Weinkönigin. Jetzt will sie mehr: Am kommenden Samstag wetteifern ab 16 Uhr in Neustadt/Weinstraße sie und die zehn Kandidatinnen aus den weiteren Weinanbaugebieten um den Einzug ins Finale eine Woche später zur Wahl der 73. Deutschen Weinkönigin.
Durbacherin als Badische Weinkönigin
"Es war eine wunderschöne Zeit", blickt Erdrich zurück. Neun Monate lang, bis zum Beginn der Pandemie konnte sie "alle Veranstaltungen genießen, wertvolle Erfahrungen sammeln und interessante Menschen kennenlernen." Ab März folgten vor allem digitale Termine. Aber auch denen kann Erdrich noch viel abgewinnen. Insgesamt sind über 30 Videos auf Instagram, Facebook und You-Tube zu finden. Ihr Studium der Bildungswissenschaften ist kurz vor dem Abschluss, es fehlt noch die Master-Arbeit. "Momentan muss alles zwei Wochen pausieren, damit ich mich intensiv auf die Wahl zur Deutschen Weinkönigin vorbereiten kann." Seit einem Vorbereitungsseminar im Juli kennt sie ihre Mitbewerberinnen. Das hat ihr viel der Nervosität vor der Wahl genommen, weil sich alle sehr gut verstanden haben. Ihr Freund, die ganze Familie, der Badische Weinbauverband, ihr Teilzeit-Arbeitgeber, eine Freiburger Kita, und viele weitere Bekannte unterstützen sie nun nach Kräften vor der anstehenden Wahl. "Ich habe viel Spaß an dem, was ich mache. Wenn die Jury entscheidet, dass ich in das Amt reinpasse, werde ich alles rausholen", ist Erdrich optimistisch.
Drei weitere Ortenauerinnen als Deutsche Weinprinzessin
Vor Sina Erdrich stellte der Landkreis Ortenau zuletzt mit Andrea Köninger aus Sasbachwalden, Isabell Kindle aus Kippenheim (Bereich Breisgau) und Katja Bohnert, heute verheiratete Pfeifer, aus Kappelrodeck-Waldulm in den Jahren 2007 bis 2009 drei Jahre in Folge die Badische Weinkönigin. Und: Alle drei erreichten bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin das Amt einer Weinprinzessin.
Andrea Köninger 2007/2008
"Es war sehr aufregend", erinnert sich Köninger an die Zeit vor der Wahl 2008. "Ich erinnere mich gerne an das Kennenlernen der anderen Kandidatinnen. Daraus sind Freundschaften entstanden. Heute wohnt Köninger in Lauf, ist Mutter zweier Kinder. Als Betriebswirtin und Steuersachbearbeiterin ist sie beim Badisch-Landwirtschaftlichen Hauptverband in Achern tätig. Zudem ist sie Freie Hochzeitsrednerin und begleitet Brautpaare beim Ja-Wort. Nach der Wahl zur Deutschen Weinprinzessin war ihre erste Reaktion "Oh, nein. Das schlug aber schnell in Freude um", erinnert sich Köninger. "Vor mir gab es 20 Jahre nur eine Weinhoheit aus Baden", so Köninger: "Gefühlt war die Krone unerreichbar." Ihr Tipp an Erdrich: "Bleib immer du selbst – und das Glas Sekt nicht vergessen, bevor es auf die Bühne geht."
Katja Pfeifer 2009/2020
Ebenfalls nur gute Erinnerungen an die Zeit vor und nach der Wahl 2010 hat Katja Pfeifer. Heute führt sie zusammen mit ihrem Mann das gegründete Weingut Königsrain in Sasbachwalden und beide sind vor kurzem Eltern geworden. Zudem arbeitet sie als Produktionsmanagerin für Wein- und Obstbau. Ein Bus voll mit Familie und Freunden war zur Wahl als Unterstützung mitgereist: "Das war toll und macht mich heute noch emotional." Nach dem Wahlprocedere war ihr erster Gedanke: "Geschafft." Für Köninger und Pfeifer folgten dann zahlreiche Reisen ins In- und Ausland – für beide unvergesslich.
"Ich wünsche dem neuen Trio wieder mehr Termine vor Ort", hofft Pfeifer und gibt Badens Kandidatin mit auf den Weg: "Sina Erdrich hat so eine positive Ausstrahlung und die schwierige Amtszeit toll gemeistert. Ich würde mich sehr freuen."
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